Begrüßungstext:
Du stehst da und blickst auf eine schier endlose weiße Welt. Unter dir erstreckt sich ein Tal und in ihm liegen mehrere Häuser und eine große Arena in ihrer Mitte unter dem sanften weiß versteckt. Und in der Ferne erblickst du, auf einem kleinen Hügel, einen auffälligen Turm. Plötzlich hörst du ein lautes Rauschen, das sich hinter dir über den Wald erhebt. Als du sich umdrehst sticht dir ein Smaragd-grüner Schimmer ins Auge, der sie Luft erfüllt. Je länger du ihn anblickst, desto besser kannst du ihn erkennen. Und endlich ist er so weit heran, dass du ihn genau erkennen kannst und im selben Moment saust ein wahrhaftiger Drache über deinen Kopf hinweg in Richtung Turm, seine grünen Schuppen als mystisches Leuchten in der Abendsonne. Du bist ganz fasziniert von dem Anblick, dass du nicht einmal bemerkst, wie sich der Abend langsam herabsenkt. Nun fallen dichte weiße Flocken vom Himmel herab, sodass deine Spuren im Schnee schon nicht mehr zu sehen sind. Durch einen leichten Windhauch blinken und glitzern die Flocken ein letztes Mal im Abendrot, bevor die Nacht ihren dunklen Schleier über das Land ausbreitet. Noch immer stehst du reglos da und fixierst irgendwo einen Punkt in der Ferne des Tals. Und nun bemerkst du auch, wie in den Häusern nacheinander das Licht angeht. Sie wirken auf dich so warm und einladend und erst jetzt bemerkst du die schleichende Kälte, die langsam in deine Knochen kriecht.
Fast wie von selbst setzt dein Körper sich in Bewegung und du beginnst den Abstieg in die Talsenke. Schon nach kurzer Zeit beginnt sich der Weg wieder zu ebnen und nicht allzu weit entfernt tauchen die ersten Gebäude aus der Dunkelheit auf. Du bleibst kurz stehen und überlegst, wohin du nun gehen sollst. Kurzerhand gehst du einfach gerade aus weiter.
Doch schon nach wenigen Schritten überkommt dich plötzlich ein seltsames Gefühl. Ein eisiger Schauer läuft dir über den Rücken, den du nicht der nächtlichen Kälte zuschreibst, und du schaust dich aufmerksam um. Und siehe da im Schatten des ersten Hauses siehst du die Umrisse einer Person. Als du keine Anstalten machst weiter zu gehen kommt sie auf dich zu. Durch den schwarzen Reiseumhang verschmilzt sie mit der Umgebung und es ist dir fast unmöglich zu sagen wo die Person aufhört und wo die Nacht beginnt. Beim Näherkommen siehst du schwarze Stiefel unter dem Umhang im Schnee versinken und du glaubst auch den Saum eines violetten Kleides gesehen zu haben. Und dann hörst du eine freundliche Frauenstimme
>>Sei gegrüßt Reisender. Es ist kalt hier draußen in den Winternächten dieses Reiches. Darf ich Euch eine Unterkunft für die Nacht und Verpflegung anbieten? <<
Ganz automatisch nickst du und folgst auch sogleich der unbekannten Frau durch die Nacht. Gemeinsam durchquert ihr das halbe Dorf und ehe du dich versiehst haben diene Füße dich vor das Tor des großen Drachenturms getragen. Als du hinter der Unbekannten eintrittst empfängt dich sogleich ein warmer Lufthauch.
Wie verzaubert wandelst du durch die steinernen Gänge vorbei an Laboratorien, Schlafsälen, Bibliotheken und Speisesälen. Am Ende erreichst du eine riesige steinerne Treppe, die von hier unten gesehen bis in den Himmel reicht. Du beginnst die hinter der Frau zu erklimmen. Plötzlich vernimmst du ein leises Brummen und Rauschen. Da dir dieses Geräusch bekannt vorkommt blickst du nach oben, dort wo irgendwo die Spitze des Turms sein musste. Die Treppe auf der du dich befindest reicht nur bis zu halben Höhe des Turms, schätzt du. Und darüber…

Ja darüber erblickst du Plattformen und Höhlen mit Strohnestern. Doch was deinen Blick am meisten fesselt sind die Drachen, die in allen erdenklichen Farben schimmern. Sie thronen in ihren Horsten und blicken dich von oben herab forschend an. Und endlich als du deinen Blick wieder von den bunten Echsen wenden kannst hast du das Ende der Treppe erreicht, und du bist ihnen so nah, wie man es ohne Flügel vermutlich nur sein kann.
Nun stehst du vor einem riesigen Holztor für die Drachen und einer kleinen Tür daneben, durch die du hinter deine Begleiterin eintrittst. Du gelangst in einen gemütlichen Raum mit einem Kamin und zwei Ohrensesseln davor. Weiter siehst du noch einen Tisch mit einem Buch, ein Sofa und einen Kasten. Am anderen Ende des Zimmers siehst du eine Tür, die mit einem Drachen verziert ist, du weißt allerdings nicht wohin sie führt. Deine Führerin bedeutet dir vor dem Kamin Platz zu nehmen und sofort spürst du die wohltuende Wärme der Flammen, die die Kälte aus deinen Gliedern vertreibt. Als du zu der unbekannten Frau hinüber blickst hat diese gerade ihren Umhang abgelegt. Ihr Anblick ist für dich mindestens so faszinierend wie der, der vielen Drachen.
Ihr langes blondes Haar fließt wie Wasser an ihrem Gesicht vorbei über ihre Schultern nach unten und ihre eisblauen Augen erinnern dich an den Schnee draußen vor dem Fenster. Ihr Körper ist verhüllt von einem eleganten violetten Samtkleid. Sie bietet dir Met und Brot an, was du beides dankend annimmst. Und immer noch verwirrt von ihrem Anblick fragst du
>>Wer seid Ihr? <<
Mit einem mystischen Lächeln dreht sie sich zu dir hin und antwortet
>>Ich bin Lesanyel die Hüterin der Drachenseelen. Und ich freue mich immer über Besucher, vor allem wenn sie einen Gästebucheintrag hinterlassen. <<
Mit einer vielsagenden Geste deutet sie auf ein großes schweres Buch vor dir auf dem Tisch…