Begrüßungstext:
Als der Reisende aus dem dichten Wald heraustrat, ...
fand er sich auf der Kuppe eines kleinen Hügels wieder. Vor ihm verlief der Weg, dem er jetzt schon seit einigen Tagen folgte, den sanft abfallenden Hang in ein weitläufiges Tal hinunter, wo schon in geringer Entfernung die ersten Getreidefelder im leichten Wind hin- und herwiegten.
Es war erst früher Nachmittag, doch der Herbst war schon fortgeschritten, sodaß sich die Sonne bereits daranmachte, hinter den schroffen Felsen des Gebirges auf der gegenüberliegenden Talseite unterzugehen. Der Reisende würde zusehen müssen, daß er ein Quartier für die Nacht bekam.
Da erblickte er unten im Tal - eingebettet in Felder und Obstgärten - ein Dorf. Es erschien ihm größer als die meisten, durch die er auf seiner Reise in der letzten Zeit gekommen war, es war aber auch noch keine richtige Stadt. An die 20 Gebäude drängten sich dicht aneinander, aus den Kaminen stieg sanfter Rauch aus den Herdfeuern auf, an denen die Frauen gerade das Essen für ihre Familien zubereiteten. Vom östlichen Rand des Flecken hörte er den Lärm einer Gießerei und mehrerer Schmiedemanufakturen. Um die Gebäude standen allerlei Waren, von Fässern voller Nägel und Werkzeugen bis hin zu Stapeln von Eisenbarren, zur Abholung bereit.
Wotan sei Dank, der Ort war bewohnt. So viele andere Orte in der Gegend waren nach dem Sturm aufgegeben worden, nur noch Trümmer erinnerten an ehemals florierende Städte.
Aber die Wirtschaft dieses Städtchens schien sich schon wieder ganz gut von dem Magischen Sturm erholt zu haben, der das ganze Land vor nicht allzulanger Zeit so verheerend getroffen hatte. Doch an vielen Gebäuden waren auch hier die Schäden noch deutlich sichtbar und nur die prächtigen Verzierungen an den Mauern einiger Gebäude ließen die einstige Größe des Ortes erahnen. Doch die Bewohner hatten sich im Gegensatz zu vielen anderen Orten nicht unterkriegen lassen, sondern hatten den Ort vollständig neu wieder aufgebaut.
Noch mussten die Bürger auf Annehmlichkeiten wie ein Gasthaus oder eine Arena verzichten, auch flogen über dem Ort noch keine Drachen, aber der Ort strömte eine Aura der Zuversicht aus, daß sich das bald ändern würde.
Forsch schritt der Reisende aus, gewiss in diesem Ort freundlich empfangen zu werden, einen Platz zur Einkehr zu finden und an einem Feuer spannende Geschichten zu hören zu bekommen. Schon auf halbem Weg berüßte ihn ein einfaches Holzschild am Wegesrand:
"Willkommen in Feentraum - dem Ort, an dem Träume wahr werden". Na, wenn das kein Versprechen war! Neugierig steuerte er die ersten Häuser an ...

Mein Lebensmotto:
Das Leben ist gar nicht so - es ist ganz Anders
(Kurt Tucholski)