Name: Gast
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Gold: 1800
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Beweise Dich als meisterhafter Stratege, schlauer Händler und kluger Herrscher in Dragosien, dem Land der Drachen. Errichte eine Siedlung, baue eine Drachenzucht auf und messe Dich in der königlichen Liga der Drachen. Spiele online, direkt im Browser, in einer Welt mit realen Spielern, echter Strategie, friedlichem Handel und sportlichem Vergleich. Kostenlos mitspielen: |
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Profil von Giovanna-AM aus Gavrielsien.
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Giovanna-AM ♀ (875 Punkte, 861 Elo)
Giovanna-AM ist ein erfahrener, erwachsener Drache.Besitzer:
Gavriel
Pfleger:
lucky81
Eltern:
-
Kinder:
Götterfünkchen-AM
Besondere Stärken:
Feuerkraft
Wettkampfstatistik:
36 gewonnen, 45 verloren
Geschenke:
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Ich bin die Älteste von allen Drachen in Gavrielsien! Und darum bin ich die Hüterin der Chroniken von Gavrielsien. Meinen Geschwistern fehlt dafür noch der notwendige Ernst!
DIE CHRONIKEN VON GAVRIELSIEN
------Was vorher geschah ------
Fast zwei Monate war der junge Magier nun schon auf Wanderschaft. Einige beschauliche kleine Städte hatte er schon besucht, doch in allen war es dasselbe: NIEMAND braucht einen Magier, viel zu abstrakt sind deren "Künste". Er musste sich seine kargen Mahlzeiten und harte Betten mit Schreibarbeiten verdienen. In den Augen der Leute hier hatte er nichts Nützliches gelernt. Das war ein Umstand, auf den ihn seine langjährige Ausbildung nicht vorbereitet hatte. Er hatte sich immer vorgestellt, für immer an der Akademie zu bleiben, so wie die alten Rauschebärte auch. Einige Jahre lang verlief sein Leben in dieser vorherbestimmten Bahn, doch dann kam jener unselige Tag, an dem er sich mit dem Rektor anlegte. Vielleicht hätte er ihn doch nicht einen verstaubten alten Tattergreis nennen sollen, und das nur wegen eines zerfledderten Buches aus der hintersten Ecke der Bibliothek. Dabei wollte er doch nur ein Experiment wagen, um die in dem Buch beschriebene Drachen-Beschwörung zu erproben. Wie konnte der Alte einfach so behaupten, diese Beschwörung sei Unsinn, denn es gäbe keine Drachen? Da musste er ihm doch die Meinung sagen, wirklich wahr.
In den Wochen, die seit seinem Rauswurf aus der Akademie vergangen waren, begannen leise Zweifel an dem jungen Magier zu nagen. Vielleicht hatte der Rektor recht gehabt und es gab keine Drachen. In all den Wochen hatte er keinen einzigen gesehen und auch nirgendwo von den Zerstörungen gehört, die sie vor ihrem Aussterben verursacht haben sollen. Reumütig an die Akademie zurückzukehren liess sein Stolz jedoch nicht zu. Er konnte es aber auch nicht mehr ertragen, in der Ferne die Lichter der großen Stadt und die blaue Kuppel auf der Spitze des Sternenturms zu sehen. Traurig entfernte er sich immer weiter vom Ort seiner Geburt, seiner Familie und seiner Vergangenheit.
Am Horizont ragte eine steile Bergkette in den Himmel, unbewohnbar, so hatte man ihn gelehrt. Dahinter könnte er vielleicht ein ganz neues Leben beginnen, oder sein jämmerliches Dasein beenden. Er fragte ein paar Leute in der letzten Stadt nach dem Weg über das Gebirge. Doch das war ein Ort, an den diese Stadtleute nicht gehen. Dahinter gäbe es nichts, gar nichts. Der junge Herr würde gewisserlich verhungern wenn er dorthin ginge. Trotz dieser warnenden Worte packte er seine wenigen Habseligkeiten und lenkte seine Schritte auf das Hochgebirge zu.
Zwei Wochen später hockte er völlig durchnässt und durchgefroren unter einem knorrigen Baum, der kaum Schutz gegen den Schnee bot. Schnee mitten im Sommer? Auch das war etwas, worauf seine Ausbildung den Magier nicht vorbereitet hatte. Warme Stuben und gutes Essen, das war seine Welt. Leute wie er gerieten bereits auf dem Teich der Akademie in Seenot oder verliefen sich im Kräutergarten. Doch noch hatte sein Glück ihn nicht ganz verlassen: Ein paar junge Männer, die das Vieh auf den Hochweiden hüteten, lasen ihn auf. Die Burschen stammten aus einem kleinen Dorf am Fuß des Gebirges, sie waren noch nie in einer Stadt gewesen. Und so wussten sie auch nicht, dass hinter dem Gebirge nichts sei, sondern zeigtem dem jungen Magier ganz unbekümmert den Weg über einen Pass. Was der Magier ihnen über das Gerede der Stadtmenschen und deren Angst vor der Wildnis erzählte, erheiterte sie. Sie sagten, drüben, jenseits des Gebirges sei fast nur Wald zu sehen, und im Tiefland ein Meer aus Gras. Menschenleer sei es aber keineswegs, denn hin und wieder treffen sie Hirten von "drüben" oder Jäger. Diese kleiden sich zwar etwas anders und reden komisch, im Grunde genommen seien sie aber ganz gewöhnliche Leute, so wie sie selber auch. Am nächsten Tag nahmen sie den Magier mit auf die Höhen, von wo aus man über das Grasmeer blicken konnte. So weit das Auge reichte, war keine Ansiedlung zu sehen. Da sein Wunsch, dorthin zu gehen, noch nicht erloschen war, gaben sie ihm etwas Proviant mit auf die Reise und einige gute Ratschläge.
Mit neuem Mut machte sich der Magier am nächsten Morgen an den Abstieg, nachdem er am Abend einen letzten Blick auf die fernen Lichter der Hauptstadt geworfen hatte. Nie wieder würde er dorthin zurückkehren.
------Die andere Seite ------
Der Abstieg war beschwerlich für den Magier aus der Stadt, doch er zwang sich zum Durchhalten. Am dritten Tag, seine Vorräte begannen knapp zu werden, entdeckte er eine kleine Rauchsäule, die ihn zur Hütte eines Jägers führte, der mit seiner kleinen Familie hier im einsamen Wald lebte. Der Mann wusste nicht so recht, was er von diesem unerwarteten Besuch halten sollte, der noch zudem in so einer seltsamen Sprache redete. Nach einer langen Schrecksekunde lud er den erschöpften Fremden ein, an seinem Herdfeuer Platz zu nehmen. Die Unterhaltung kam nur stockend in Gang, denn der Jäger sprach einen für den Magier nur schwer zu verstehenden Dialekt.
Vier Tage ruhte sich der Magier hier aus, in dieser Zeit lernte er von der Jägersfamilie etwas mehr über das Land, das vor ihm lag. In der Ebene gab es die eine oder andere Ansiedlung, allerdings liegen diese weit auseinander. Der Jäger wusste nichts von Kriegen und Kämpfen zu berichten, es schien wohl ein sehr friedliches Land zu sein.
Das Allerwichtigste erfuhr der Magier eher beiläufig, als er sich am dritten Tag die Trophäensammlung des Jägers näher besah: Da war eine große scharfe Klaue dabei und eine Handvoll großer rotglänzender Schuppen. Aufgeregt befragte er den Jäger. Dieser erzählte ihm, dass er vor vielen Jahren eine Tagesreise von hier während der Jagd auf einmal einen gewaltiges Rauschen in der Luft vernahm. Als er aufblickte, sah er einen der äußerst seltenen Rubin-Drachen vom Himmel auf den Hirsch niederstürzen. Fasziniert beobachtete der Jäger den Angriff. Der Drache musste die Entfernung falsch eingeschätzt haben, eine seiner Tatzen verfing sich zwischen zwei Felsbrocken. Mit einem gräßlichen Schrei, wie von einem Vogel aber doch auch wieder nicht, riess sich der Drache los und erhob sich wieder in die Lüfte, der Hirsch suchte das Weite. Zwischen den Felsbrocken fand der Jäger die abgerissene Kralle und diese Handvoll Schuppen. Es war das einzige Mal in seinem Leben, dass er einen Drachen aus dieser kurzen Entfernung sah. Meist sieht man sie nur weit oben am Himmel ihre Kreise ziehen, wenn man überhaupt einen zu Gesicht bekommt. Wohin sie dann flogen, wusste der Jäger nicht. Er vermutete, dass sie weit draussen aus der Ebene kämen, darum seien sie hier im Gebirge so selten.
Der Magier war entzückt, seine Reise war doch nicht sinnlos. Und er hatte Recht gehabt, es gab doch Drachen. Mit neuem Mut setzt er seine Reise fort.
------ Ein Traum wird geboren ------
Der Magier aus der Stadt hatte schon einen ganz steifen Nacken vom andauernden Starren in den Himmel. Doch immer noch hatte sich kein Drachen gezeigt. Wenigstens wurde in der Ebene das Marschieren leichter und er konnte größere Strecken zurücklegen. Der Jäger hatte recht gehabt: Es gab hier kleine Weiler und Dörfer, in denen die Leute ein arbeitsames friedliches Leben führten. In jedem der Dörfer blieb er ein paar Tage, um den Dialekt verstehen zu lernen, doch nirgends erschien es ihm richtig, auf Dauer zu verweilen. Ein unbestimmtes Gefühl trieb ihn voran, weiter in die Ebene hinaus.
Dann, das Gebirge lag schon weit hinter ihm, führte ihn sein Weg in ein schon größeres Dorf. Und hier war etwas ganz anders als in den kleinen Weilern bisher. Die Gebäude waren schmucker und auf einem Hügel in der Stadt waren zahlreiche Arbeiter dabei, einen stattlichen Turm zu errichten. Mit so etwas hatte er hier nicht gerechnet. Neugierig suchte er den Verantwortlichen für diesen Bau. Zu seiner Überraschung und gleichzeitigem Entzücken entpuppte sich der Auftraggeber als ein Gelehrter wie er selber einer war. Rasch kamen die zwei Geistesverwandten ins angeregte Plaudern, das Wort "Drachenturm" fiel. Der Magier aus der Stadt fasste sich ein Herz, er zeigte seinem neuen Freund seinen größten Schatz, das zerfledderte Buch. Zu seinem Erstaunen erfuhr er nun, dass es sich dabei um eine sehr alte Abschrift eines urtümlichen Beschwörungsrituals handelte. Diesseits des Gebirges erlebte dieses Wissen in letzter Zeit eine regelrechte Renaissance, überall in der Steppe wurde eifrig am Herbeirufen von Drachen gearbeitet. Mancherorten soll man auch schon erfolgreich gewesen sein. Einige Visionäre waren auch schon einen Schritt weitergegangen: Sie hatten sich Gedanken darüber gemacht, was man mit den einmal herbeigerufenen Drachen anfangen könnte. Das war ein Gedanke, der dem jungen Magier noch gar nie gekommen war, für ihn war immer nur die Beschwörung das Ziel gewesen. Hier taten sich ganz neue Perspektiven für ihn auf. Rasch wurde er von der Begeisterung des ortsansässigen Gelehrten angesteckt und geriet ins Träumen. Der Bauherr kam zu der Unterhaltung hinzu und riet dem jungen Magier, sich möglichst schnell einen eigenen Flecken Land zu suchen, bevor die besten Stücke weg wären. Gelehrte kämen von überall her, um hier der Drachenzucht zu frönen.
Einige Tage lang blieb der Stadtmensch in diesem gastfreundlchen Ort, der sogar über ein vorzügliches Wirtshaus verfügte. Ausgestattet mit vielen guten Ratschlägen, Empfehlungsschreiben für einen befreundeten Bauherrn und einigen Ergänzungskapiteln für sein Buch machte er sich sodann daran, einen Platz für seinen erneuerten Traum zu finden.
------ Die Siedlung ------
Drei Tagesreisen weiter entdeckte der junge Mann einen Platz, der ihm geeignet erschien. Weit genug von anderen Siedlungen entfernt, aber nahe genug für Handel und Besuche. Ein munter plätschender Bach speiste einen großen Teich, in dem silbrig glänzende Fische hin und herflitzten. Saftige Wiesen versprachen gute Weidegründe für zukünftige Viehherden. Aus einem kleinen Wäldchen ragte eine isolierte Felskuppe empor, wie gemacht um einen Turm zu tragen. Doch woher sollte er Menschen für seine neue Siedlung nehmen? Das war etwas, worüber er nachdenken musste. Doch erst einmal richtete er sich am Fuss der Felskuppe ein primitives Lager ein. Noch vor wenigen Monaten wäre er nicht in der Lage gewesen, so etwas zu tun, doch die lange Zeit der Wanderschaft hatte ihn so manche Überlebenstechnik gelehrt. Er schleppte einige dünne Baumstämmchen auf die Hügelkuppe, um aus ihnen ein Zeichen für seine Landnahme zu errichten. Und weil ihm grade danach war, legte er aus kleinen weissen Steinen, die er in mühevoller Kleinarbeit vom Ufer herauftrug, seinen Namen vor das Zeichen. GAVRIEL.
Sobald dies getan war, errichtete er ebenfalls auf der Hügelkuppe eine kleine Feuerstelle und weihte sie sogleich mit der Zubereitung seines Abendessens ein. Sein Plan ging auf, schon am nächsten Tag tauchte ein rothaariger Junge auf, den sein Vater, ein Holzfäller, geschickt hatte, um sich den neuen Nachbarn anzusehen. Und dies war nur der Anfang, weitere Bekanntschaften sollten folgen.
Doch von einer Bekanntschaft bis zum Gefolgsmann ist es ein weiter Weg. Der junge Magier musste seine ganze Kunst und Kraft aufbieten, die Leute von seinem Traum zu begeistern. Nur wenn sie mit Leib und Seele hinter seiner Vision stünden würde das Unternehmen gelingen. Endlich waren seine erlernten Künste zu etwas nütze.
Im Laufe der Zeit wuchs die kleine Siedlung, doch der Magier musste lernen, sich mit viel Geduld zu wappnen. Der Cousin des Holzfällers zog her, um ein Sägewerk einzurichten. Die Schwester des Jägers nutzte ihr Wissen um die Bienen, um eine florierende Imkerei aufzuziehen, an die ihr Schwager eine Brauerei anbaute. Das Getreidefeld wurde von Jahr zu Jahr größer. Der Magier versuchte sich eine Zeitlang am Brauen von Heiltränken und Zaubertränken, doch diese Arbeiten gab er rasch wieder auf. Es erschien ihm nicht sehr rationell. Außerdem hatte er ein weiches Herz, er hasste es, die Alraunen lebendig ins kochende Wasser zu werfen. Diese Arbeit überliess er lieber den Leuten, denen er die Alraunen verkaufte. Ja, verkaufte: Mittlerweile war sein Dörfchen schon so groß, dass einmal in der Woche ein kleiner Markt abgehalten werden konnte. Einmal im Monat begab er sich mit ein paar Leuten auf die Märkte der umliegenden Dörfer, um die Waren zu erwerben, die in Gavrielsien nicht hergestellt wurden.
Auf diese Weise zogen einige Jahre ins Land, aus dem jungen unerfahrenen Magier aus der fernen Stadt war ein geachteter Mann geworden, dessen Haar schon erste Spuren von Silbergrau zeigten. Endlich war seine Siedlung groß und ertragreich genug, um einen Bauherrn für die weitere Planung kommen zu lassen. Damit zog auch eine Art städtischer Atmosphäre ins Dorf ein. Um die Arbeiter bei Laune zu halten, wurde hastig ein Wirtshaus errichtet, in dem bis spätabends gezecht und gewürfelt wurde. Die einfachen Leute aus Gavrielsien konnten es kaum glauben, wenn die fremden Arbeiter von riesigen Arenen und Drachenkämpfen berichteten. Bei solchen Gelegenheiten setzte sich gerne auch Gavriel selber an den Tisch, um den Geschichten zu lauschen. So unglaublich diese Geschichten waren, so halfen sie doch, den Enthusiasmus der Leute zu steigern. Auf einmal wollten sie mithalten, Ruhm erringen im Kampf gegen Dörfer, deren Namen sie noch nicht mal kannten.
In nächtelangen Diskussionen mit dem Bauherrn entstanden nun konkrete Pläne für den Turm. Das ganze Dorf bot all seine Kräfte und Ressourcen auf, um den Turm zu errichten. Und so geschah es. Als das Werk endlich fertig war, feierten die Leute eine Woche lang ausgelassen. Noch nach vielen Jahren sollten die Alten mit leuchtenden Augen ihren Enkeln (die 9 Monate nach diesem Fest in besonders großer Zahl geboren wurden) von den Feiern.
------ Der erste Drache ------
Erstaunlich rasch gewöhnten sich die Menschen an den Anblick des Turms, der über ihrem Dorf in den Himmel ragte. Sie begannen, Gavriel fragende und manchmal auch zweifelnde Blicke zuzuwerfen. Wann würde endlich der Drache kommen, für den sie diesen Turm gebaut hatten?
Gavriel stand durch diese Erwartungshaltung unter großer Anspannung. In den letzten Wochen hatte er jede freie Minute über dem alten Buch verbracht und die notwendigen Dinge für die Beschwörung zusammengekratzt. Emsig lernte er die Beschwörungsformeln auswendig, er hatte sogar begonnen, ein paar Lehrlinge auszubilden, da die kräfteraubenden Rituale nicht alleine durchgeführt werden konnten.
Drei Monate nach Fertigstellung des Turms wagte er sich in einer Neumondnacht endlich daran, das Ritual zu beginnen. Die ganze Nacht lang rezitierte er mit Unterstützung seiner Lehrlinge die uralten Gesänge, ohne zu wissen, was dann genau passieren würde. Und so war er fast ein wenig enttäuscht, als sich kurz vor dem Morgengrauen dim Zentrum ihres Kreises ein Luftwirbel bildete, der sich nach Minuten des bangen Wartens zu einem rötlich gesprenkelten Ei verdichtete. Ein Ei? Und wo war der Drache? Erschöpft sank Gavriel neben dem Ei in einen zwei Tage andauernden Schlaf, aus dem niemand wagte, ihn zu wecken.
Als Gavriel wieder erwachte, war das Ei immer noch da. Vorsichtig streckte Gavriel die Hand aus, um es zu berühren: Es fühlte sich warm an, unter seiner Berührung schien es sacht zu vibrieren. Gavriel nahm es mit in seine Kammer und vertiefte sich in sein Buch. Die Anweisungen, was nun zu tun sein, waren sehr kryptisch, doch was blieb ihm anderes übrig als es zu wagen?
Die Nachricht vom Ei hatte sich in Windeseile durchs Dorf verbreitet, jeder wollte nun helfen. So waren die Rohstoffe rasch zusammengebracht. Gavriel zog sich wieder mit seinen Lehrlingen zurück, um ein weiteres erschöpfendes Ritual durchzuführen.
Nach vielen Stunden zeigte die Eierschale endlich Risse. Vorsichtig half Gavriel dem kleinen Wesen im Inneren, sich von der Schale zu befreien. Da war er, sein erster eigener Drache! Irgendetwas sagte ihm, dass es sich um ein Mädchen handelte. Von irgendwoher aus der Tiefe seines Unterbewusstseins flog ihm ein Name für sie zu. GIOVANNA! Ihre Schuppen glänzten rot wie Rubine im Sonnenschein, sie war das Schönste was Gavriel je gesehen hatte.
Die ersten Wochen mit Giovanna vergingen wie im Flug. Gavriel nahm sie überall hin mit, er liess sie sogar in seinem Bett schlafen. Nur das Beste war gut genug für seine Kleine. Und so war es kein Wunder, dass sie sich bestens entwickelte, genauso wie ihr Appetit. Rasch war sie zu groß, um in Gavriels Kammer zu leben. Es war nur gut, dass Drachen anscheinend recht friedliche Wesen waren. Gavriel lernte, dass Giovanna gerne Obst mochte, das erschien ihm recht ungewöhnlich für ein so wehrhaftes Geschöpf.Sie mochte es auch sehr gerne, gestriegelt zu werden. Fleisch war ein besonderer Leckerbissern für sie, aber es wäre ihr nie eingefallen, ein Stück Vieh von der Weide zu stehlen. Geduldig wartete sie auf die Fütterungen. Gavriel gelang in dieser Zeit eine bahnbrechende Entwicklung: Er schuf ein kleines Loch im Gefüge der Zeit, durch das er Fleisch und Obst in ausreichender Menge für Giovanna herbeischaffen konnte. Das entlastete seinen Geldbeutel ganz enorm.
Giovanna war schon fast erwachsen, als sich ein leichter Schatten über das Glück legte. In letzter Zeit war immer öfter von einer neuen Mode berichtet worden: Dragball. Niemand wusste genau um was es dabei ging, aber es musste etwas Gewaltiges sein, das ganz Dragosien - dieser Name hatte sich für das Land durchgesetzt - heimsuchte. Das Dorf war verunsichert, hatte man sich darauf gut vorbereitet? Gavriel beschloss, sich näher zu informieren. Er trat einer Vereinigung von kleinen Dörfern bei, die gemeinsam eine Mannschaft in diesem "Dragball" aufstellen wollten. Man nannte diese Vereinigungen "Gilden". Zu seinem Leidwesen musste er feststellen, dass er Giovanna viel zu sehr verwöhnt hatte, um noch einen perfekten Dragballdrachen aus ihr zu machen. Kurz vor ihrem Erwachsenwerden versuchte er noch, sie in etwas geordnetere Bahnen zu lenken. Giovanna, gutmütig wie immer, tat was sie konnte. Sie übte unablässig Feuer zu speien und fügte sich gut in die neu gegründete Mannschaft ein.
Gavriel wusste: Egal wieviele Drachen noch kommen würden, so wie mit Giovanna würde es nie wieder werden. Sie würde für immer die Erste sein.
------ Noch mehr Drachen ------
Gavriel und seine Lehrlinge riefen in den nächsten Monaten noch eine ganze Reihe von Eiern herbei. Obwohl es sehr beschwerlich war, wurden alle diese Eier ausgebrütet. Gavriel widerstrebte es, ein Ei zu rufen und sich dann nicht darum zu kümmern. Das erschien ihm eine große Verschwendung von Potential zu sein. Er hörte von Gelehrten, die schon ganze Eiersammlungen ihr Eigen nannten, aber dafür konnte er kein Verständnis aufbringen. Irgendwo, so glaubt er, müssten all diese Eier auch Mütter haben, die sich grämen, wenn aus ihren Eiern nichts wird.
Als Zweitgeborene schlüpfte die kleine Griselda. Bei den noch unbeholfenen Versuchen, sie zu einer Dragballspielerin auszubilden, lief einiges schief, manches davon war die Schuld der Lehrlinge. Und so kam es, das Griselda einen Wachstumsstillstand erlitt. Selbst als all ihre Geschwister schon längst erwachsen waren, war Griselda immer noch ein junges ungestümes Ding. Nicht mal ihre Geschwister nahmen sie wiklich ernst.
Als Dritter schlüpfte Giacomo nach großen Anstrengungen aus einem besonders dickwandigen dunkelblauen Ei. Schon als winziges Drachenbaby war er stur wie 1000 Esel. Auch als er heranwuchs, blieb er recht kümmerlich und ungeschickt, nur ihm Tor eines Dragballfeldes zeigte er, was in ihm steckte. Vielleicht war er gar nicht so dumm, wie seine Geschwister oft glaubten: Im Tor muss er am wenigsten weit herumflitzen.
Als Vierter brach Gending aus seinem smaragdgrünen Ei hervor. Er war so ungestüm, dass er ein vor ihm herbeigerufenes Ei "überholte". Er war nicht sehr klug und oft auch ungeschickt, dafür besass er enorme Körperkraft und war unerschütterlich in allem was er tat. Schon bald ernannte sich Gending selbst zu Giacomos Beschützer, was dieser gerne geschehen liess.
Dann kam Ghibli. Auch sie legte rasch eine unglaubliche Sturheit an den Tag, zu der sich bei ihr Schläue und Gewitztheit gesellte. Gab es Ärger im Drachenturm, so konnte man gewiss sein, dass Ghibli dahinter steckte. Ihre Brüder merkten meist gar nicht, dass sie schon wieder von ihrer Schwester zu Unfug angestiftet wurden.
Einige Wochen später erblickte Galerne das Licht der Welt. Andere Drachen durchbrachen die Eierschale mittels Kopfstössen, Galerne brannte sich den Weg ins Freie. Giovanna war von diesem Brüderchen besonders angetan und nahm ihn unter ihre Fittiche. Das hatte sie zwar auch mit den anderen getan, aber bei Galerne war es anders. Hier gab es eine Seelenverwandschaft. Manchmal konnte man die beiden auf der obersten Plattform des Turms beobachten, wie sie versuchten, feurige Zeichen in den Himmel zu pusten.
Kurz nach Galerne kam Gharra. Vom ersten Tag an wollte sie nur eins: Wie Gending sein. Und es besteht die Möglichkeit, dass sie in diesem Bestreben Erfolg haben könnte.
Der achte Drache, der in Gavriels Turm aus dem Ei kroch, war Gregale. Der hatte sich besonders lange Zeit gelassen, denn das Ei war schon vor Monaten gerufen worden. Gregale hatte es sich in den Kopf gesetzt, der intelligenteste Drache im Turm zu werden. Noch ist er nicht erwachsen, doch im Schach schlägt er jetzt schon alle seine Geschwister.
------ Die ersten Spiele ------
Tag und Nacht trainierten die Drachen, um für die großen Spiele fit zu werden. Es waren nicht die ersten Spiele, doch die ersten in denen Gavriels Drachen teilnahmen. Giacomo legte sich am meisten ins Zeug, denn er war noch nicht alt genug fürs Spiel, als die Spiele angekündigt wurden.
Es gelang der kleinen Gilde sogar, eine zweite Mannschaft für die Spiele aufzustellen.
Man schlug sich tapfer, die stärkere Mannschaft bekam sogar die Chance, um den Aufstieg in die höhere Liga zu kämpfen. Doch die Gegner hatten das Glück auf ihrer Seite, und so blieb den Mannschaften nur die Hoffnung auf die nächste Spielzeit.
------ Die zweiten Spiele ------
Diesmal hatte man sich noch besser vorbereitet als in der letzten Saison. Die Gilde war kleiner geworden, denn einige wollten oder konnten bei dem Trainingspensum nicht mehr Schritt halten.
Wieder gingen zwei Mannschaften ins Rennen. Die Drachen waren kaum wiederzuerkennen, so sehr waren ihre Fähigkeiten geschult worden. Gavriel war sehr stolz auf seine "Kinder", alle Erwachsenen waren stark genug, in einer der beiden Mannschaften zu spielen.
Wieder erhielten wird die Chance, aufzusteigen und diesmal wurde die Chance ergriffen.
Im Drachenturm gibt es seither nur ein Thema: Die nächste Saison! Jeder Drache möchte bis dahin fit sein. Giacomo und Ghibli müssen derzeit ihre ganze Willenskraft einsetzen, um bevorzugt zu werden. Sie benötigen besonders teure Rohstoffe, was ihre Geschwister in ihrer Entwicklung stark hemmt.
Die Feiern anlässlich des Aufstiegs fanden in der großen sonst ungenutzen Arena in der Dorfmitte, denn zum Leidwesen einiger Bewohner war das Wirtshaus vor einem Jahr pleite gegangen. Die Leute ertrugen das nur, weil die Brauerei im Ort geblieben war.
--------------------- Der Sturm ------------------
Kurz nach dem Aufstieg hatte Gavriel in der Hauptstadt zu tun, dort lauschte er einer Versammlung von alten Gelehrten. Irgendwie erinnerte ihn das auf schreckliche Weise an die fast vergessene Welt hinter dem Gebirge. Was die Alten da redeten, war entsetzlich. Ein großer Sturm sei im Anflug, dem wahrscheinlich kein Gebäude in Dragosien stand halten würde.
Die Alten nutzten die beginnende Panik vor dem Sturm, um ganz hinterlistig leise noch ein paar Regeländerungen für die nächste Saison in ihre Reden einzustreuen. Doch Gavriel passte auf: Danach wären seine erwachsenen Drachen reif fürs Gnadenbrot. Nur die beiden noch nicht erwachsenen würden sich noch ohne Schmerzen in das neue System einfügen können.
Schweren Herzens reiste er nach Hause, um seinen Leuten und vor allem seinen Drachen zu berichten.
Es wurde sehr still in Gavrielsien, kein Lachen war mehr zu hören. Die großen Drachen hatten jede Lust verloren, vor und über dem Turm zu spielen. Besonders schlimm hatte es Giacomo getroffen, wenn kein Wunder geschah, würde er nicht mehr mit seinen Geschwistern Dragball spielen können. Von einer Minute auf die andere war er völlig überflüssig geworden. Die beiden Jüngsten, Gharra und Gregale, rechneten heimlich aus, dass sie jetzt schon besser wären als ihre großen Geschwister. Das erfüllte sie zwar mit Stolz, aber anständig wie sie waren versuchten sie ihre Freude vor ihren Geschwistern zu verbergen.
Tag und Nacht waren die Gelehrten nun im Turm zugange. Von Zeit zu Zeit riefen sie eins meiner Geschwister hinein. Wie gut, dass ich da war, um in dieser Zeit auf das Dorf aufzupassen.
Endlich kam der Tag des Sturms und die zermürbende Zeit des Wartens hatte ein Ende. Als sich der Himmel verdunkelte, nahmen meine Geschwister und ich alles Gold, das wir tragen konnten, und flogen in die Berge. Von unserem sicheren Versteck aus sahen wir zu, wie Gavrielsien zerstört wurde.
------------- Die ersten Tage nach dem Sturm ----------
Kaum war der Himmel wieder klar begannen die Aufräumarbeiten. Wir brachten Gavriel das gerettete Gold, damit er in einem nicht ganz so verwüsteten Gebiet Baumaterial besorgen konnte. Ziemlich wütend kam er zurück, natürlich verlangten die Kerle dort für alles Wucherpreise.
Er hatte auch ein paar der früheren Bewohner wieder gefunden, die sich nun am Aufbau beteiligten. Alle legten sich mächtig ins Zeug und nach nur einer Woche stand bereits ein kleiner Magierturm auf dem Hügel. So komfortabel wie früher war er nicht, aber er bot genug Raum für mich und meine Geschwister, sodass wir aus den Bergen zurückkehren konnten. So konnten wir das kleine Dorf auch wieder beschützen.
--------- Die Wiederkehr des Alltäglichen ------------------
Nach einiger Zeit kam auch wieder ein kleines Ei aus dem magischen Loch. Wir bestanden darauf, dass es auch ausgebrütet wird. Doch die Rituale verliefen nicht so gut, das Ei wurde entgegen aller Wünsche immer stärker. Etwas enttäuscht gaben ihm die Magier den Namen "Gfrast" und fanden sich damit ab, dass es nur als Spielkamerad für Griselda taugen würde.
Dann ging Gavriel auf eine Reise, nur weil ein alter Säufer ihm etwas von bunten Drachen erzählt hatte. Nach ein paar Tagen kam Gavriel mit einem geschliffenen Kristall zurück, den die Magier unter viel Trara im Turm einbauten. Damit könne man auch bunte Drachen züchten. Wozu? Sind wir nicht bunt genug? Aber diese Menschen tun immer unverständliche Dinge. So wurde auch ein neues Ei in Auftrag gegeben, anstatt sich um die Ausbildung von uns älteren Drachen zu kümmern.
Dann kam das vielbejubelte erste "Farbei", was soll daran farbig sein? Auch als es schlüpfte, war ausser der blauen Farbe der Augen nichts besonderes an ihm. Da haben die Magier wohl was verbockt beim Einbau des Prismas. Aber eins muss man der kleinen Gfrett lassen: sie hat das Zeug zum Dragballer, und sie kann jetzt schon super Feuer spucken. Das liegt den meisten Drachen aus Gavrielsien einfach im Blut (das thaumische Loch ist wohl doch nicht so zufällig, wie die Magier behaupten).
---- Aufregende Zeiten ----
Im Januar 2011 habe ich an einem ganz besonderen Turnier teilgenommen, einem sogenannten Familienduell. Das besondere daran war, dass nur Drachenfamilien ihre Kräfte messen durften. Zu Fünft - ich mit Giacomo, Gending, Gregale und Galerne (da fällt mir grad auf, dass ich das einzige Mädchen in der Runde war) - erstritten wir den zweiten Platz und brachten diesen wunderschönen Pokal nach Hause.
--- Ein Hilferuf aus der Ferne ---
Gavriel hat einen Brief erhalten, von einer alten Brieffreundin, die sich auf eine komische Insel zurückgezogen hat. Und schon macht sich Gavriel auf den Weg dorthin, sollte da mal irgendwas gewesen sein? Sehr merkwürdig. Nach einigen Wochen ist er wieder zurückgekommen. Er hat uns was mitgebracht, eine Drachenschuppe soll das sein, von einem ganz alten Drachen. Wieso hat er nicht den alten Drachen mitgebracht? Das wär sicher viel interessanter gewesen.
Kaum hatte er das Teil in den Turm gebracht, kam auch schon Rikan aus dem Nachbarturm angeflogen, die tobt jetzt mit Giacomo im obersten Turmzimmer rum, so dass hier niemand mehr schlafen kann. Gleich geh ich rauf und geig denen mal die Meinung!
Ja was ist das denn? Die beiden haben ein Ei produziert, ganz ohne Prisma und Magier! Gvindi wird sie genannt, so klein sie ist, sie verteidigt schon die Schranktüre.
--- Die Liga im Frühling / Sommer ---
Und wieder einmal ist eine Dragball-Saison, alle sind total aus dem Häuschen. Ich habe mich schon zur Ruhe gesetzt und unterstütze nur noch unsere jüngste Mannschaft gelegentlich. Leider sind fast alle meine Geschwister recht unersättlich, so hat es nur Galerne geschafft, sich ein vernünftiges Training zusammenzustellen. Überhaupt ist der mittlerweile zu einem sehr stattlichen Drachen geworden, da muss ich mich ranhalten, damit ihn mir nicht diese Gfrett wegschnappt.
--- Die Liga im Sommer 2011 -und die Tage danach --
Und wieder einmal ist das Glück gegen uns, so macht Dragball nicht mehr wirklich Spaß. Mir reicht es jetzt! Bevor noch mehr Unfug passiert, verdrücke ich mich mit Galerne ins Nest, die anderen können uns mal. Vielleicht zerbricht sogar unser Team, dann will ich wenigstens noch etwas Spaß haben.
Es hat sich schon eine Weile lang abgezeichnet: Griselda passt nicht zu uns. Dragball wird sie niemals spielen können, für die Arena hat bei uns niemand Zeit, Gold oder gar Interesse. Auch für Griselda ist das kein Leben, wir müssen sie ziehen lassen. Sie wird mit dem letzten Ei, das aus dem thaumischen Loch kam, in die Berge ziehen. Vielleicht gelingt es ihr sogar, einen wilden Drachen zu finden, der mit ihr dieses Ei aufzieht. Als Gfrast das mitbekam, hat er solange gebettelt, bis wir auch ihn ziehen liessen. Macht es gut, ihre werdet mir fehlen!
--- Das Nest --
Gavriel war unterwegs und hat herausgefunden, wir wir uns ohne dieses langweilige thaumatische Loch vermehren können. Das ist lustig, sag ich euch. Wir haben jetzt ein Nest, das fast ständig besetzt ist. Mir stand es natürlich zu, es als erstes auszuprobieren, das kleine Götterfünkchen ist auch recht hübsch.
Und schon nach kurzer Zeit gab es allerlei Jungvolk bei uns. Gavriel sagte, er wolle auch für die beiden Positionen, die hier nie aus dem Loch gekrochen sind, etwas züchten. Aber die kleinen mussten dann zurückstecken, denn überfallsartig brach wieder eine Liga über uns herein.
Liga im Herbst 2011
Alles anders, es gibt nun "Ligabäume". Wozu haben wir uns eigentlich rumgeplagt letzte Saison, wenn wir jetzt einfach in eine Gruppe gesteckt werden?
Schon nach dem ersten Spiel sind Galerne und die anderen sauer, sie wurden dieser Gruppe nur als Kanonenfutter zugeschanzt, während viel stärkere Mannschaften weiter unten rumgurken. Gavriel begann, die starken Drachen aus der I abzuziehen, so kam es, dass sogar ich wieder in die Reihen des Teams zurückkehrte, um meinen Herzensbruder nicht im Stich zu lassen.
Insgesamt war diese Saison mehr als durchwachsen. Unsere I stieg natürlich ab, dafür schlug sich die II hervorragend und konnte eine Gruppe nach oben steigen. Die III gab ihr bestes, hatte in der Relegation aber keine Chance.
--- Der Winter, der keiner war ---
Eines morgens stand auf einmal ein kleiner Tannenbaum mitten in unserem Dorf. Gavriel fand eine Nachricht zwischen den Ästen, wieder so ein Hilferuf aus weiter Ferne. Und schon war er weg für die nächsten Wochen. Was er tat, wussten wir nicht, aber jeden Tag begann es nun in einem Teil des Dorfs zu schneien. Zusammen mit Galerne und unserer Tochter Götterfünkchen versuchte ich den Schnee wegzuschmelzen, aber es war so viel, dass wir nicht vorankamen.
Nach Wochen kam Gavriel dann zurück und hatte so ein komisches kleines Fläschchen dabei: Ein Elixier der Jugend! Leider nur eins, wir haben entschieden, es fürs erste in die Schatzkammer zu bringen.
Girolamo, der Sohn von Giacomo und der feschen Nordag begann auch, zu einem MA-Drachen heranzuwachsen. Er durfte sogar schon in einigen Freundschaftsspielen mitmachen. Dort zeigte er es allen, die es gewagt hatten, ihn als "Sohn eines Torwarts" zu verspotten. So jung er war, so verstand er es doch, die hübsche Amydala zu trösten, die nach dem Weggang ihrer Herrin bei uns ihren Lebensabend verbringt. Die beiden haben eine bildschöne Tochter, Gauri die Goldene, hervorgebracht, auf der unsere Hoffnungen ruhen. Leider erweisen sich diese MA-Drachen als äußerst kostspielig.
Wir haben auch versucht, durch Gharra mit einem Besucher einen AA-Drachen zu erschaffen, aber die kleine Gianduja erwies sich auch als ein kostspieliges Püppchen.
Gvindi hat auch schon ein Ei gelegt, aber das bleibt erst mal in der Schale. Ich hab schon genug Flöhe zum Hüten hier.
Überhaupt wird es langsam eng hier, weil soviele Drachen auf Besuch sind, deren Herren das Weite gesucht haben. Da hat es auch nur wenig geholfen, dass Gavriel ein Stockwerk draufgebaut hat.
Wenigstens haben wir jetzt eine Viehzucht und müssen kein Gammelfleisch mehr essen.
--- Ilmpackturnier 2012 ---
Die Wochen vor der Liga waren erfüllt mit Spielen des Ilmpack-Turniers. Hier errangen wir den dritten Platz und brachten einen schönen Pokal nach Hause.
--- Liga Frühjahr 2012 ---
Was für ein Irrsinn: Nun soll es drei Ligen pro Jahr geben. Will man uns kaputtspielen? Dabei sehe ich doch, wie wir alle schon graue Schuppen bekommen.
Auch die restglichen Ligen 2012 verliefen bescheiden, ich ziehe es vor, sie zu vergessen.
---2013 ---
Weitere Drachen sind aus der Arena verschwunden, darunter auch so mancher hoffnungsvolle Nachwuchs. Dementsprechend verlief auch die erste Liga 2013. Einmal Erhalt, zweimal Abstieg. Wir sind nun sehr wenige, meistens hänge ich mit meinen alterschwachen Geschwistern in der Gegend rum und ärgere die Tauben im Park.
------------------Giovannas Entwicklung----------------
Als Ei war ich mit 444 Punkten (aus einer 1erZucht) recht mickrig.
Als Baby (am 2.8.2008 frühmorgens) entwickelte ich mich prächtig auf 496 Punkte.
Am 5.8.2008 erreichte ich das Kinderalter mit mittlerweile 552 Punkten.
Am 13.8. durfte ich mit 605 Punkten das erste mal auf die Jagd.Manchmal liegen Geschenke draußen. Ich hab die netten Menschen noch nie gesehen, wer sie gebracht hat, drum brenne ich jetzt mal groß DANKE auf den Vorplatz.
Seit dem 17.8. darf ich manchmal mit den anderen Drachen der DEvA spielen.
22.8.09: Seit heute morgen gehöre ich mit 624 Punkten zu den "Großen" und darf in die Arena.
23.8.09: Man muss nur lang genug jammern, dann kriegt man was man will. Jetzt hab ich auch eine Arena zum drin spielen.
27.8.09: Nach einer anstrengenden Nacht kann ich jetzt noch besser Feuerspucken (638 Punkte).
11.9.09: Wieder was dazugelernt (655 Punkte)
30.9.09: Wieder was gelernt (677 Punkte)
15.10.09: Über Nacht gewachsen (715 Punkte)
23.10.09: Nun ja, das war grad mal halb so gut wie die letzte Steigerung (733 Punkte).
2.12.09:, 5.1.10:, 6.2.10: Die 300er Schallmauer wurde endlich durchbrochen.
1.3.10, 16.3.10:
30.3.10:Es geht voran, ganz Gavrielsien brennt lichterloh
12.4.10: +18 bei einer mehr als 6tägigen Steigerung, ursuper :(
Das wars mal wieder für lange Zeit.
Meine Dragballstärke nach dem alten System: The Number of the Beast
Dragballstärke nach dem neuen System: 394. Wundert es euch, dass ich nur noch dumpf in der Ecke liege und keine Lust habe, draussen rumzufliegen?
6.7.2010: Meine Geschwister haben mich zu einem Elixierbad überredet, wozu auch immer das gut sein sollte. Dragball wird nie wieder das sein, was es einmal war.
ich werde mich darauf beschränken, die Geschichten zu hüten.
DIE CHRONIKEN VON GAVRIELSIEN
------Was vorher geschah ------
Fast zwei Monate war der junge Magier nun schon auf Wanderschaft. Einige beschauliche kleine Städte hatte er schon besucht, doch in allen war es dasselbe: NIEMAND braucht einen Magier, viel zu abstrakt sind deren "Künste". Er musste sich seine kargen Mahlzeiten und harte Betten mit Schreibarbeiten verdienen. In den Augen der Leute hier hatte er nichts Nützliches gelernt. Das war ein Umstand, auf den ihn seine langjährige Ausbildung nicht vorbereitet hatte. Er hatte sich immer vorgestellt, für immer an der Akademie zu bleiben, so wie die alten Rauschebärte auch. Einige Jahre lang verlief sein Leben in dieser vorherbestimmten Bahn, doch dann kam jener unselige Tag, an dem er sich mit dem Rektor anlegte. Vielleicht hätte er ihn doch nicht einen verstaubten alten Tattergreis nennen sollen, und das nur wegen eines zerfledderten Buches aus der hintersten Ecke der Bibliothek. Dabei wollte er doch nur ein Experiment wagen, um die in dem Buch beschriebene Drachen-Beschwörung zu erproben. Wie konnte der Alte einfach so behaupten, diese Beschwörung sei Unsinn, denn es gäbe keine Drachen? Da musste er ihm doch die Meinung sagen, wirklich wahr.
In den Wochen, die seit seinem Rauswurf aus der Akademie vergangen waren, begannen leise Zweifel an dem jungen Magier zu nagen. Vielleicht hatte der Rektor recht gehabt und es gab keine Drachen. In all den Wochen hatte er keinen einzigen gesehen und auch nirgendwo von den Zerstörungen gehört, die sie vor ihrem Aussterben verursacht haben sollen. Reumütig an die Akademie zurückzukehren liess sein Stolz jedoch nicht zu. Er konnte es aber auch nicht mehr ertragen, in der Ferne die Lichter der großen Stadt und die blaue Kuppel auf der Spitze des Sternenturms zu sehen. Traurig entfernte er sich immer weiter vom Ort seiner Geburt, seiner Familie und seiner Vergangenheit.
Am Horizont ragte eine steile Bergkette in den Himmel, unbewohnbar, so hatte man ihn gelehrt. Dahinter könnte er vielleicht ein ganz neues Leben beginnen, oder sein jämmerliches Dasein beenden. Er fragte ein paar Leute in der letzten Stadt nach dem Weg über das Gebirge. Doch das war ein Ort, an den diese Stadtleute nicht gehen. Dahinter gäbe es nichts, gar nichts. Der junge Herr würde gewisserlich verhungern wenn er dorthin ginge. Trotz dieser warnenden Worte packte er seine wenigen Habseligkeiten und lenkte seine Schritte auf das Hochgebirge zu.
Zwei Wochen später hockte er völlig durchnässt und durchgefroren unter einem knorrigen Baum, der kaum Schutz gegen den Schnee bot. Schnee mitten im Sommer? Auch das war etwas, worauf seine Ausbildung den Magier nicht vorbereitet hatte. Warme Stuben und gutes Essen, das war seine Welt. Leute wie er gerieten bereits auf dem Teich der Akademie in Seenot oder verliefen sich im Kräutergarten. Doch noch hatte sein Glück ihn nicht ganz verlassen: Ein paar junge Männer, die das Vieh auf den Hochweiden hüteten, lasen ihn auf. Die Burschen stammten aus einem kleinen Dorf am Fuß des Gebirges, sie waren noch nie in einer Stadt gewesen. Und so wussten sie auch nicht, dass hinter dem Gebirge nichts sei, sondern zeigtem dem jungen Magier ganz unbekümmert den Weg über einen Pass. Was der Magier ihnen über das Gerede der Stadtmenschen und deren Angst vor der Wildnis erzählte, erheiterte sie. Sie sagten, drüben, jenseits des Gebirges sei fast nur Wald zu sehen, und im Tiefland ein Meer aus Gras. Menschenleer sei es aber keineswegs, denn hin und wieder treffen sie Hirten von "drüben" oder Jäger. Diese kleiden sich zwar etwas anders und reden komisch, im Grunde genommen seien sie aber ganz gewöhnliche Leute, so wie sie selber auch. Am nächsten Tag nahmen sie den Magier mit auf die Höhen, von wo aus man über das Grasmeer blicken konnte. So weit das Auge reichte, war keine Ansiedlung zu sehen. Da sein Wunsch, dorthin zu gehen, noch nicht erloschen war, gaben sie ihm etwas Proviant mit auf die Reise und einige gute Ratschläge.
Mit neuem Mut machte sich der Magier am nächsten Morgen an den Abstieg, nachdem er am Abend einen letzten Blick auf die fernen Lichter der Hauptstadt geworfen hatte. Nie wieder würde er dorthin zurückkehren.
------Die andere Seite ------
Der Abstieg war beschwerlich für den Magier aus der Stadt, doch er zwang sich zum Durchhalten. Am dritten Tag, seine Vorräte begannen knapp zu werden, entdeckte er eine kleine Rauchsäule, die ihn zur Hütte eines Jägers führte, der mit seiner kleinen Familie hier im einsamen Wald lebte. Der Mann wusste nicht so recht, was er von diesem unerwarteten Besuch halten sollte, der noch zudem in so einer seltsamen Sprache redete. Nach einer langen Schrecksekunde lud er den erschöpften Fremden ein, an seinem Herdfeuer Platz zu nehmen. Die Unterhaltung kam nur stockend in Gang, denn der Jäger sprach einen für den Magier nur schwer zu verstehenden Dialekt.
Vier Tage ruhte sich der Magier hier aus, in dieser Zeit lernte er von der Jägersfamilie etwas mehr über das Land, das vor ihm lag. In der Ebene gab es die eine oder andere Ansiedlung, allerdings liegen diese weit auseinander. Der Jäger wusste nichts von Kriegen und Kämpfen zu berichten, es schien wohl ein sehr friedliches Land zu sein.
Das Allerwichtigste erfuhr der Magier eher beiläufig, als er sich am dritten Tag die Trophäensammlung des Jägers näher besah: Da war eine große scharfe Klaue dabei und eine Handvoll großer rotglänzender Schuppen. Aufgeregt befragte er den Jäger. Dieser erzählte ihm, dass er vor vielen Jahren eine Tagesreise von hier während der Jagd auf einmal einen gewaltiges Rauschen in der Luft vernahm. Als er aufblickte, sah er einen der äußerst seltenen Rubin-Drachen vom Himmel auf den Hirsch niederstürzen. Fasziniert beobachtete der Jäger den Angriff. Der Drache musste die Entfernung falsch eingeschätzt haben, eine seiner Tatzen verfing sich zwischen zwei Felsbrocken. Mit einem gräßlichen Schrei, wie von einem Vogel aber doch auch wieder nicht, riess sich der Drache los und erhob sich wieder in die Lüfte, der Hirsch suchte das Weite. Zwischen den Felsbrocken fand der Jäger die abgerissene Kralle und diese Handvoll Schuppen. Es war das einzige Mal in seinem Leben, dass er einen Drachen aus dieser kurzen Entfernung sah. Meist sieht man sie nur weit oben am Himmel ihre Kreise ziehen, wenn man überhaupt einen zu Gesicht bekommt. Wohin sie dann flogen, wusste der Jäger nicht. Er vermutete, dass sie weit draussen aus der Ebene kämen, darum seien sie hier im Gebirge so selten.
Der Magier war entzückt, seine Reise war doch nicht sinnlos. Und er hatte Recht gehabt, es gab doch Drachen. Mit neuem Mut setzt er seine Reise fort.
------ Ein Traum wird geboren ------
Der Magier aus der Stadt hatte schon einen ganz steifen Nacken vom andauernden Starren in den Himmel. Doch immer noch hatte sich kein Drachen gezeigt. Wenigstens wurde in der Ebene das Marschieren leichter und er konnte größere Strecken zurücklegen. Der Jäger hatte recht gehabt: Es gab hier kleine Weiler und Dörfer, in denen die Leute ein arbeitsames friedliches Leben führten. In jedem der Dörfer blieb er ein paar Tage, um den Dialekt verstehen zu lernen, doch nirgends erschien es ihm richtig, auf Dauer zu verweilen. Ein unbestimmtes Gefühl trieb ihn voran, weiter in die Ebene hinaus.
Dann, das Gebirge lag schon weit hinter ihm, führte ihn sein Weg in ein schon größeres Dorf. Und hier war etwas ganz anders als in den kleinen Weilern bisher. Die Gebäude waren schmucker und auf einem Hügel in der Stadt waren zahlreiche Arbeiter dabei, einen stattlichen Turm zu errichten. Mit so etwas hatte er hier nicht gerechnet. Neugierig suchte er den Verantwortlichen für diesen Bau. Zu seiner Überraschung und gleichzeitigem Entzücken entpuppte sich der Auftraggeber als ein Gelehrter wie er selber einer war. Rasch kamen die zwei Geistesverwandten ins angeregte Plaudern, das Wort "Drachenturm" fiel. Der Magier aus der Stadt fasste sich ein Herz, er zeigte seinem neuen Freund seinen größten Schatz, das zerfledderte Buch. Zu seinem Erstaunen erfuhr er nun, dass es sich dabei um eine sehr alte Abschrift eines urtümlichen Beschwörungsrituals handelte. Diesseits des Gebirges erlebte dieses Wissen in letzter Zeit eine regelrechte Renaissance, überall in der Steppe wurde eifrig am Herbeirufen von Drachen gearbeitet. Mancherorten soll man auch schon erfolgreich gewesen sein. Einige Visionäre waren auch schon einen Schritt weitergegangen: Sie hatten sich Gedanken darüber gemacht, was man mit den einmal herbeigerufenen Drachen anfangen könnte. Das war ein Gedanke, der dem jungen Magier noch gar nie gekommen war, für ihn war immer nur die Beschwörung das Ziel gewesen. Hier taten sich ganz neue Perspektiven für ihn auf. Rasch wurde er von der Begeisterung des ortsansässigen Gelehrten angesteckt und geriet ins Träumen. Der Bauherr kam zu der Unterhaltung hinzu und riet dem jungen Magier, sich möglichst schnell einen eigenen Flecken Land zu suchen, bevor die besten Stücke weg wären. Gelehrte kämen von überall her, um hier der Drachenzucht zu frönen.
Einige Tage lang blieb der Stadtmensch in diesem gastfreundlchen Ort, der sogar über ein vorzügliches Wirtshaus verfügte. Ausgestattet mit vielen guten Ratschlägen, Empfehlungsschreiben für einen befreundeten Bauherrn und einigen Ergänzungskapiteln für sein Buch machte er sich sodann daran, einen Platz für seinen erneuerten Traum zu finden.
------ Die Siedlung ------
Drei Tagesreisen weiter entdeckte der junge Mann einen Platz, der ihm geeignet erschien. Weit genug von anderen Siedlungen entfernt, aber nahe genug für Handel und Besuche. Ein munter plätschender Bach speiste einen großen Teich, in dem silbrig glänzende Fische hin und herflitzten. Saftige Wiesen versprachen gute Weidegründe für zukünftige Viehherden. Aus einem kleinen Wäldchen ragte eine isolierte Felskuppe empor, wie gemacht um einen Turm zu tragen. Doch woher sollte er Menschen für seine neue Siedlung nehmen? Das war etwas, worüber er nachdenken musste. Doch erst einmal richtete er sich am Fuss der Felskuppe ein primitives Lager ein. Noch vor wenigen Monaten wäre er nicht in der Lage gewesen, so etwas zu tun, doch die lange Zeit der Wanderschaft hatte ihn so manche Überlebenstechnik gelehrt. Er schleppte einige dünne Baumstämmchen auf die Hügelkuppe, um aus ihnen ein Zeichen für seine Landnahme zu errichten. Und weil ihm grade danach war, legte er aus kleinen weissen Steinen, die er in mühevoller Kleinarbeit vom Ufer herauftrug, seinen Namen vor das Zeichen. GAVRIEL.
Sobald dies getan war, errichtete er ebenfalls auf der Hügelkuppe eine kleine Feuerstelle und weihte sie sogleich mit der Zubereitung seines Abendessens ein. Sein Plan ging auf, schon am nächsten Tag tauchte ein rothaariger Junge auf, den sein Vater, ein Holzfäller, geschickt hatte, um sich den neuen Nachbarn anzusehen. Und dies war nur der Anfang, weitere Bekanntschaften sollten folgen.
Doch von einer Bekanntschaft bis zum Gefolgsmann ist es ein weiter Weg. Der junge Magier musste seine ganze Kunst und Kraft aufbieten, die Leute von seinem Traum zu begeistern. Nur wenn sie mit Leib und Seele hinter seiner Vision stünden würde das Unternehmen gelingen. Endlich waren seine erlernten Künste zu etwas nütze.
Im Laufe der Zeit wuchs die kleine Siedlung, doch der Magier musste lernen, sich mit viel Geduld zu wappnen. Der Cousin des Holzfällers zog her, um ein Sägewerk einzurichten. Die Schwester des Jägers nutzte ihr Wissen um die Bienen, um eine florierende Imkerei aufzuziehen, an die ihr Schwager eine Brauerei anbaute. Das Getreidefeld wurde von Jahr zu Jahr größer. Der Magier versuchte sich eine Zeitlang am Brauen von Heiltränken und Zaubertränken, doch diese Arbeiten gab er rasch wieder auf. Es erschien ihm nicht sehr rationell. Außerdem hatte er ein weiches Herz, er hasste es, die Alraunen lebendig ins kochende Wasser zu werfen. Diese Arbeit überliess er lieber den Leuten, denen er die Alraunen verkaufte. Ja, verkaufte: Mittlerweile war sein Dörfchen schon so groß, dass einmal in der Woche ein kleiner Markt abgehalten werden konnte. Einmal im Monat begab er sich mit ein paar Leuten auf die Märkte der umliegenden Dörfer, um die Waren zu erwerben, die in Gavrielsien nicht hergestellt wurden.
Auf diese Weise zogen einige Jahre ins Land, aus dem jungen unerfahrenen Magier aus der fernen Stadt war ein geachteter Mann geworden, dessen Haar schon erste Spuren von Silbergrau zeigten. Endlich war seine Siedlung groß und ertragreich genug, um einen Bauherrn für die weitere Planung kommen zu lassen. Damit zog auch eine Art städtischer Atmosphäre ins Dorf ein. Um die Arbeiter bei Laune zu halten, wurde hastig ein Wirtshaus errichtet, in dem bis spätabends gezecht und gewürfelt wurde. Die einfachen Leute aus Gavrielsien konnten es kaum glauben, wenn die fremden Arbeiter von riesigen Arenen und Drachenkämpfen berichteten. Bei solchen Gelegenheiten setzte sich gerne auch Gavriel selber an den Tisch, um den Geschichten zu lauschen. So unglaublich diese Geschichten waren, so halfen sie doch, den Enthusiasmus der Leute zu steigern. Auf einmal wollten sie mithalten, Ruhm erringen im Kampf gegen Dörfer, deren Namen sie noch nicht mal kannten.
In nächtelangen Diskussionen mit dem Bauherrn entstanden nun konkrete Pläne für den Turm. Das ganze Dorf bot all seine Kräfte und Ressourcen auf, um den Turm zu errichten. Und so geschah es. Als das Werk endlich fertig war, feierten die Leute eine Woche lang ausgelassen. Noch nach vielen Jahren sollten die Alten mit leuchtenden Augen ihren Enkeln (die 9 Monate nach diesem Fest in besonders großer Zahl geboren wurden) von den Feiern.
------ Der erste Drache ------
Erstaunlich rasch gewöhnten sich die Menschen an den Anblick des Turms, der über ihrem Dorf in den Himmel ragte. Sie begannen, Gavriel fragende und manchmal auch zweifelnde Blicke zuzuwerfen. Wann würde endlich der Drache kommen, für den sie diesen Turm gebaut hatten?
Gavriel stand durch diese Erwartungshaltung unter großer Anspannung. In den letzten Wochen hatte er jede freie Minute über dem alten Buch verbracht und die notwendigen Dinge für die Beschwörung zusammengekratzt. Emsig lernte er die Beschwörungsformeln auswendig, er hatte sogar begonnen, ein paar Lehrlinge auszubilden, da die kräfteraubenden Rituale nicht alleine durchgeführt werden konnten.
Drei Monate nach Fertigstellung des Turms wagte er sich in einer Neumondnacht endlich daran, das Ritual zu beginnen. Die ganze Nacht lang rezitierte er mit Unterstützung seiner Lehrlinge die uralten Gesänge, ohne zu wissen, was dann genau passieren würde. Und so war er fast ein wenig enttäuscht, als sich kurz vor dem Morgengrauen dim Zentrum ihres Kreises ein Luftwirbel bildete, der sich nach Minuten des bangen Wartens zu einem rötlich gesprenkelten Ei verdichtete. Ein Ei? Und wo war der Drache? Erschöpft sank Gavriel neben dem Ei in einen zwei Tage andauernden Schlaf, aus dem niemand wagte, ihn zu wecken.
Als Gavriel wieder erwachte, war das Ei immer noch da. Vorsichtig streckte Gavriel die Hand aus, um es zu berühren: Es fühlte sich warm an, unter seiner Berührung schien es sacht zu vibrieren. Gavriel nahm es mit in seine Kammer und vertiefte sich in sein Buch. Die Anweisungen, was nun zu tun sein, waren sehr kryptisch, doch was blieb ihm anderes übrig als es zu wagen?
Die Nachricht vom Ei hatte sich in Windeseile durchs Dorf verbreitet, jeder wollte nun helfen. So waren die Rohstoffe rasch zusammengebracht. Gavriel zog sich wieder mit seinen Lehrlingen zurück, um ein weiteres erschöpfendes Ritual durchzuführen.
Nach vielen Stunden zeigte die Eierschale endlich Risse. Vorsichtig half Gavriel dem kleinen Wesen im Inneren, sich von der Schale zu befreien. Da war er, sein erster eigener Drache! Irgendetwas sagte ihm, dass es sich um ein Mädchen handelte. Von irgendwoher aus der Tiefe seines Unterbewusstseins flog ihm ein Name für sie zu. GIOVANNA! Ihre Schuppen glänzten rot wie Rubine im Sonnenschein, sie war das Schönste was Gavriel je gesehen hatte.
Die ersten Wochen mit Giovanna vergingen wie im Flug. Gavriel nahm sie überall hin mit, er liess sie sogar in seinem Bett schlafen. Nur das Beste war gut genug für seine Kleine. Und so war es kein Wunder, dass sie sich bestens entwickelte, genauso wie ihr Appetit. Rasch war sie zu groß, um in Gavriels Kammer zu leben. Es war nur gut, dass Drachen anscheinend recht friedliche Wesen waren. Gavriel lernte, dass Giovanna gerne Obst mochte, das erschien ihm recht ungewöhnlich für ein so wehrhaftes Geschöpf.Sie mochte es auch sehr gerne, gestriegelt zu werden. Fleisch war ein besonderer Leckerbissern für sie, aber es wäre ihr nie eingefallen, ein Stück Vieh von der Weide zu stehlen. Geduldig wartete sie auf die Fütterungen. Gavriel gelang in dieser Zeit eine bahnbrechende Entwicklung: Er schuf ein kleines Loch im Gefüge der Zeit, durch das er Fleisch und Obst in ausreichender Menge für Giovanna herbeischaffen konnte. Das entlastete seinen Geldbeutel ganz enorm.
Giovanna war schon fast erwachsen, als sich ein leichter Schatten über das Glück legte. In letzter Zeit war immer öfter von einer neuen Mode berichtet worden: Dragball. Niemand wusste genau um was es dabei ging, aber es musste etwas Gewaltiges sein, das ganz Dragosien - dieser Name hatte sich für das Land durchgesetzt - heimsuchte. Das Dorf war verunsichert, hatte man sich darauf gut vorbereitet? Gavriel beschloss, sich näher zu informieren. Er trat einer Vereinigung von kleinen Dörfern bei, die gemeinsam eine Mannschaft in diesem "Dragball" aufstellen wollten. Man nannte diese Vereinigungen "Gilden". Zu seinem Leidwesen musste er feststellen, dass er Giovanna viel zu sehr verwöhnt hatte, um noch einen perfekten Dragballdrachen aus ihr zu machen. Kurz vor ihrem Erwachsenwerden versuchte er noch, sie in etwas geordnetere Bahnen zu lenken. Giovanna, gutmütig wie immer, tat was sie konnte. Sie übte unablässig Feuer zu speien und fügte sich gut in die neu gegründete Mannschaft ein.
Gavriel wusste: Egal wieviele Drachen noch kommen würden, so wie mit Giovanna würde es nie wieder werden. Sie würde für immer die Erste sein.
------ Noch mehr Drachen ------
Gavriel und seine Lehrlinge riefen in den nächsten Monaten noch eine ganze Reihe von Eiern herbei. Obwohl es sehr beschwerlich war, wurden alle diese Eier ausgebrütet. Gavriel widerstrebte es, ein Ei zu rufen und sich dann nicht darum zu kümmern. Das erschien ihm eine große Verschwendung von Potential zu sein. Er hörte von Gelehrten, die schon ganze Eiersammlungen ihr Eigen nannten, aber dafür konnte er kein Verständnis aufbringen. Irgendwo, so glaubt er, müssten all diese Eier auch Mütter haben, die sich grämen, wenn aus ihren Eiern nichts wird.
Als Zweitgeborene schlüpfte die kleine Griselda. Bei den noch unbeholfenen Versuchen, sie zu einer Dragballspielerin auszubilden, lief einiges schief, manches davon war die Schuld der Lehrlinge. Und so kam es, das Griselda einen Wachstumsstillstand erlitt. Selbst als all ihre Geschwister schon längst erwachsen waren, war Griselda immer noch ein junges ungestümes Ding. Nicht mal ihre Geschwister nahmen sie wiklich ernst.
Als Dritter schlüpfte Giacomo nach großen Anstrengungen aus einem besonders dickwandigen dunkelblauen Ei. Schon als winziges Drachenbaby war er stur wie 1000 Esel. Auch als er heranwuchs, blieb er recht kümmerlich und ungeschickt, nur ihm Tor eines Dragballfeldes zeigte er, was in ihm steckte. Vielleicht war er gar nicht so dumm, wie seine Geschwister oft glaubten: Im Tor muss er am wenigsten weit herumflitzen.
Als Vierter brach Gending aus seinem smaragdgrünen Ei hervor. Er war so ungestüm, dass er ein vor ihm herbeigerufenes Ei "überholte". Er war nicht sehr klug und oft auch ungeschickt, dafür besass er enorme Körperkraft und war unerschütterlich in allem was er tat. Schon bald ernannte sich Gending selbst zu Giacomos Beschützer, was dieser gerne geschehen liess.
Dann kam Ghibli. Auch sie legte rasch eine unglaubliche Sturheit an den Tag, zu der sich bei ihr Schläue und Gewitztheit gesellte. Gab es Ärger im Drachenturm, so konnte man gewiss sein, dass Ghibli dahinter steckte. Ihre Brüder merkten meist gar nicht, dass sie schon wieder von ihrer Schwester zu Unfug angestiftet wurden.
Einige Wochen später erblickte Galerne das Licht der Welt. Andere Drachen durchbrachen die Eierschale mittels Kopfstössen, Galerne brannte sich den Weg ins Freie. Giovanna war von diesem Brüderchen besonders angetan und nahm ihn unter ihre Fittiche. Das hatte sie zwar auch mit den anderen getan, aber bei Galerne war es anders. Hier gab es eine Seelenverwandschaft. Manchmal konnte man die beiden auf der obersten Plattform des Turms beobachten, wie sie versuchten, feurige Zeichen in den Himmel zu pusten.
Kurz nach Galerne kam Gharra. Vom ersten Tag an wollte sie nur eins: Wie Gending sein. Und es besteht die Möglichkeit, dass sie in diesem Bestreben Erfolg haben könnte.
Der achte Drache, der in Gavriels Turm aus dem Ei kroch, war Gregale. Der hatte sich besonders lange Zeit gelassen, denn das Ei war schon vor Monaten gerufen worden. Gregale hatte es sich in den Kopf gesetzt, der intelligenteste Drache im Turm zu werden. Noch ist er nicht erwachsen, doch im Schach schlägt er jetzt schon alle seine Geschwister.
------ Die ersten Spiele ------
Tag und Nacht trainierten die Drachen, um für die großen Spiele fit zu werden. Es waren nicht die ersten Spiele, doch die ersten in denen Gavriels Drachen teilnahmen. Giacomo legte sich am meisten ins Zeug, denn er war noch nicht alt genug fürs Spiel, als die Spiele angekündigt wurden.
Es gelang der kleinen Gilde sogar, eine zweite Mannschaft für die Spiele aufzustellen.
Man schlug sich tapfer, die stärkere Mannschaft bekam sogar die Chance, um den Aufstieg in die höhere Liga zu kämpfen. Doch die Gegner hatten das Glück auf ihrer Seite, und so blieb den Mannschaften nur die Hoffnung auf die nächste Spielzeit.
------ Die zweiten Spiele ------
Diesmal hatte man sich noch besser vorbereitet als in der letzten Saison. Die Gilde war kleiner geworden, denn einige wollten oder konnten bei dem Trainingspensum nicht mehr Schritt halten.
Wieder gingen zwei Mannschaften ins Rennen. Die Drachen waren kaum wiederzuerkennen, so sehr waren ihre Fähigkeiten geschult worden. Gavriel war sehr stolz auf seine "Kinder", alle Erwachsenen waren stark genug, in einer der beiden Mannschaften zu spielen.
Wieder erhielten wird die Chance, aufzusteigen und diesmal wurde die Chance ergriffen.
Im Drachenturm gibt es seither nur ein Thema: Die nächste Saison! Jeder Drache möchte bis dahin fit sein. Giacomo und Ghibli müssen derzeit ihre ganze Willenskraft einsetzen, um bevorzugt zu werden. Sie benötigen besonders teure Rohstoffe, was ihre Geschwister in ihrer Entwicklung stark hemmt.
Die Feiern anlässlich des Aufstiegs fanden in der großen sonst ungenutzen Arena in der Dorfmitte, denn zum Leidwesen einiger Bewohner war das Wirtshaus vor einem Jahr pleite gegangen. Die Leute ertrugen das nur, weil die Brauerei im Ort geblieben war.
--------------------- Der Sturm ------------------
Kurz nach dem Aufstieg hatte Gavriel in der Hauptstadt zu tun, dort lauschte er einer Versammlung von alten Gelehrten. Irgendwie erinnerte ihn das auf schreckliche Weise an die fast vergessene Welt hinter dem Gebirge. Was die Alten da redeten, war entsetzlich. Ein großer Sturm sei im Anflug, dem wahrscheinlich kein Gebäude in Dragosien stand halten würde.
Die Alten nutzten die beginnende Panik vor dem Sturm, um ganz hinterlistig leise noch ein paar Regeländerungen für die nächste Saison in ihre Reden einzustreuen. Doch Gavriel passte auf: Danach wären seine erwachsenen Drachen reif fürs Gnadenbrot. Nur die beiden noch nicht erwachsenen würden sich noch ohne Schmerzen in das neue System einfügen können.
Schweren Herzens reiste er nach Hause, um seinen Leuten und vor allem seinen Drachen zu berichten.
Es wurde sehr still in Gavrielsien, kein Lachen war mehr zu hören. Die großen Drachen hatten jede Lust verloren, vor und über dem Turm zu spielen. Besonders schlimm hatte es Giacomo getroffen, wenn kein Wunder geschah, würde er nicht mehr mit seinen Geschwistern Dragball spielen können. Von einer Minute auf die andere war er völlig überflüssig geworden. Die beiden Jüngsten, Gharra und Gregale, rechneten heimlich aus, dass sie jetzt schon besser wären als ihre großen Geschwister. Das erfüllte sie zwar mit Stolz, aber anständig wie sie waren versuchten sie ihre Freude vor ihren Geschwistern zu verbergen.
Tag und Nacht waren die Gelehrten nun im Turm zugange. Von Zeit zu Zeit riefen sie eins meiner Geschwister hinein. Wie gut, dass ich da war, um in dieser Zeit auf das Dorf aufzupassen.
Endlich kam der Tag des Sturms und die zermürbende Zeit des Wartens hatte ein Ende. Als sich der Himmel verdunkelte, nahmen meine Geschwister und ich alles Gold, das wir tragen konnten, und flogen in die Berge. Von unserem sicheren Versteck aus sahen wir zu, wie Gavrielsien zerstört wurde.
------------- Die ersten Tage nach dem Sturm ----------
Kaum war der Himmel wieder klar begannen die Aufräumarbeiten. Wir brachten Gavriel das gerettete Gold, damit er in einem nicht ganz so verwüsteten Gebiet Baumaterial besorgen konnte. Ziemlich wütend kam er zurück, natürlich verlangten die Kerle dort für alles Wucherpreise.
Er hatte auch ein paar der früheren Bewohner wieder gefunden, die sich nun am Aufbau beteiligten. Alle legten sich mächtig ins Zeug und nach nur einer Woche stand bereits ein kleiner Magierturm auf dem Hügel. So komfortabel wie früher war er nicht, aber er bot genug Raum für mich und meine Geschwister, sodass wir aus den Bergen zurückkehren konnten. So konnten wir das kleine Dorf auch wieder beschützen.
--------- Die Wiederkehr des Alltäglichen ------------------
Nach einiger Zeit kam auch wieder ein kleines Ei aus dem magischen Loch. Wir bestanden darauf, dass es auch ausgebrütet wird. Doch die Rituale verliefen nicht so gut, das Ei wurde entgegen aller Wünsche immer stärker. Etwas enttäuscht gaben ihm die Magier den Namen "Gfrast" und fanden sich damit ab, dass es nur als Spielkamerad für Griselda taugen würde.
Dann ging Gavriel auf eine Reise, nur weil ein alter Säufer ihm etwas von bunten Drachen erzählt hatte. Nach ein paar Tagen kam Gavriel mit einem geschliffenen Kristall zurück, den die Magier unter viel Trara im Turm einbauten. Damit könne man auch bunte Drachen züchten. Wozu? Sind wir nicht bunt genug? Aber diese Menschen tun immer unverständliche Dinge. So wurde auch ein neues Ei in Auftrag gegeben, anstatt sich um die Ausbildung von uns älteren Drachen zu kümmern.
Dann kam das vielbejubelte erste "Farbei", was soll daran farbig sein? Auch als es schlüpfte, war ausser der blauen Farbe der Augen nichts besonderes an ihm. Da haben die Magier wohl was verbockt beim Einbau des Prismas. Aber eins muss man der kleinen Gfrett lassen: sie hat das Zeug zum Dragballer, und sie kann jetzt schon super Feuer spucken. Das liegt den meisten Drachen aus Gavrielsien einfach im Blut (das thaumische Loch ist wohl doch nicht so zufällig, wie die Magier behaupten).
---- Aufregende Zeiten ----
Im Januar 2011 habe ich an einem ganz besonderen Turnier teilgenommen, einem sogenannten Familienduell. Das besondere daran war, dass nur Drachenfamilien ihre Kräfte messen durften. Zu Fünft - ich mit Giacomo, Gending, Gregale und Galerne (da fällt mir grad auf, dass ich das einzige Mädchen in der Runde war) - erstritten wir den zweiten Platz und brachten diesen wunderschönen Pokal nach Hause.
--- Ein Hilferuf aus der Ferne ---
Gavriel hat einen Brief erhalten, von einer alten Brieffreundin, die sich auf eine komische Insel zurückgezogen hat. Und schon macht sich Gavriel auf den Weg dorthin, sollte da mal irgendwas gewesen sein? Sehr merkwürdig. Nach einigen Wochen ist er wieder zurückgekommen. Er hat uns was mitgebracht, eine Drachenschuppe soll das sein, von einem ganz alten Drachen. Wieso hat er nicht den alten Drachen mitgebracht? Das wär sicher viel interessanter gewesen.
Kaum hatte er das Teil in den Turm gebracht, kam auch schon Rikan aus dem Nachbarturm angeflogen, die tobt jetzt mit Giacomo im obersten Turmzimmer rum, so dass hier niemand mehr schlafen kann. Gleich geh ich rauf und geig denen mal die Meinung!
Ja was ist das denn? Die beiden haben ein Ei produziert, ganz ohne Prisma und Magier! Gvindi wird sie genannt, so klein sie ist, sie verteidigt schon die Schranktüre.
--- Die Liga im Frühling / Sommer ---
Und wieder einmal ist eine Dragball-Saison, alle sind total aus dem Häuschen. Ich habe mich schon zur Ruhe gesetzt und unterstütze nur noch unsere jüngste Mannschaft gelegentlich. Leider sind fast alle meine Geschwister recht unersättlich, so hat es nur Galerne geschafft, sich ein vernünftiges Training zusammenzustellen. Überhaupt ist der mittlerweile zu einem sehr stattlichen Drachen geworden, da muss ich mich ranhalten, damit ihn mir nicht diese Gfrett wegschnappt.
--- Die Liga im Sommer 2011 -und die Tage danach --
Und wieder einmal ist das Glück gegen uns, so macht Dragball nicht mehr wirklich Spaß. Mir reicht es jetzt! Bevor noch mehr Unfug passiert, verdrücke ich mich mit Galerne ins Nest, die anderen können uns mal. Vielleicht zerbricht sogar unser Team, dann will ich wenigstens noch etwas Spaß haben.
Es hat sich schon eine Weile lang abgezeichnet: Griselda passt nicht zu uns. Dragball wird sie niemals spielen können, für die Arena hat bei uns niemand Zeit, Gold oder gar Interesse. Auch für Griselda ist das kein Leben, wir müssen sie ziehen lassen. Sie wird mit dem letzten Ei, das aus dem thaumischen Loch kam, in die Berge ziehen. Vielleicht gelingt es ihr sogar, einen wilden Drachen zu finden, der mit ihr dieses Ei aufzieht. Als Gfrast das mitbekam, hat er solange gebettelt, bis wir auch ihn ziehen liessen. Macht es gut, ihre werdet mir fehlen!
--- Das Nest --
Gavriel war unterwegs und hat herausgefunden, wir wir uns ohne dieses langweilige thaumatische Loch vermehren können. Das ist lustig, sag ich euch. Wir haben jetzt ein Nest, das fast ständig besetzt ist. Mir stand es natürlich zu, es als erstes auszuprobieren, das kleine Götterfünkchen ist auch recht hübsch.
Und schon nach kurzer Zeit gab es allerlei Jungvolk bei uns. Gavriel sagte, er wolle auch für die beiden Positionen, die hier nie aus dem Loch gekrochen sind, etwas züchten. Aber die kleinen mussten dann zurückstecken, denn überfallsartig brach wieder eine Liga über uns herein.
Liga im Herbst 2011
Alles anders, es gibt nun "Ligabäume". Wozu haben wir uns eigentlich rumgeplagt letzte Saison, wenn wir jetzt einfach in eine Gruppe gesteckt werden?
Schon nach dem ersten Spiel sind Galerne und die anderen sauer, sie wurden dieser Gruppe nur als Kanonenfutter zugeschanzt, während viel stärkere Mannschaften weiter unten rumgurken. Gavriel begann, die starken Drachen aus der I abzuziehen, so kam es, dass sogar ich wieder in die Reihen des Teams zurückkehrte, um meinen Herzensbruder nicht im Stich zu lassen.
Insgesamt war diese Saison mehr als durchwachsen. Unsere I stieg natürlich ab, dafür schlug sich die II hervorragend und konnte eine Gruppe nach oben steigen. Die III gab ihr bestes, hatte in der Relegation aber keine Chance.
--- Der Winter, der keiner war ---
Eines morgens stand auf einmal ein kleiner Tannenbaum mitten in unserem Dorf. Gavriel fand eine Nachricht zwischen den Ästen, wieder so ein Hilferuf aus weiter Ferne. Und schon war er weg für die nächsten Wochen. Was er tat, wussten wir nicht, aber jeden Tag begann es nun in einem Teil des Dorfs zu schneien. Zusammen mit Galerne und unserer Tochter Götterfünkchen versuchte ich den Schnee wegzuschmelzen, aber es war so viel, dass wir nicht vorankamen.
Nach Wochen kam Gavriel dann zurück und hatte so ein komisches kleines Fläschchen dabei: Ein Elixier der Jugend! Leider nur eins, wir haben entschieden, es fürs erste in die Schatzkammer zu bringen.
Girolamo, der Sohn von Giacomo und der feschen Nordag begann auch, zu einem MA-Drachen heranzuwachsen. Er durfte sogar schon in einigen Freundschaftsspielen mitmachen. Dort zeigte er es allen, die es gewagt hatten, ihn als "Sohn eines Torwarts" zu verspotten. So jung er war, so verstand er es doch, die hübsche Amydala zu trösten, die nach dem Weggang ihrer Herrin bei uns ihren Lebensabend verbringt. Die beiden haben eine bildschöne Tochter, Gauri die Goldene, hervorgebracht, auf der unsere Hoffnungen ruhen. Leider erweisen sich diese MA-Drachen als äußerst kostspielig.
Wir haben auch versucht, durch Gharra mit einem Besucher einen AA-Drachen zu erschaffen, aber die kleine Gianduja erwies sich auch als ein kostspieliges Püppchen.
Gvindi hat auch schon ein Ei gelegt, aber das bleibt erst mal in der Schale. Ich hab schon genug Flöhe zum Hüten hier.
Überhaupt wird es langsam eng hier, weil soviele Drachen auf Besuch sind, deren Herren das Weite gesucht haben. Da hat es auch nur wenig geholfen, dass Gavriel ein Stockwerk draufgebaut hat.
Wenigstens haben wir jetzt eine Viehzucht und müssen kein Gammelfleisch mehr essen.
--- Ilmpackturnier 2012 ---
Die Wochen vor der Liga waren erfüllt mit Spielen des Ilmpack-Turniers. Hier errangen wir den dritten Platz und brachten einen schönen Pokal nach Hause.
--- Liga Frühjahr 2012 ---
Was für ein Irrsinn: Nun soll es drei Ligen pro Jahr geben. Will man uns kaputtspielen? Dabei sehe ich doch, wie wir alle schon graue Schuppen bekommen.
Auch die restglichen Ligen 2012 verliefen bescheiden, ich ziehe es vor, sie zu vergessen.
---2013 ---
Weitere Drachen sind aus der Arena verschwunden, darunter auch so mancher hoffnungsvolle Nachwuchs. Dementsprechend verlief auch die erste Liga 2013. Einmal Erhalt, zweimal Abstieg. Wir sind nun sehr wenige, meistens hänge ich mit meinen alterschwachen Geschwistern in der Gegend rum und ärgere die Tauben im Park.
------------------Giovannas Entwicklung----------------
Als Ei war ich mit 444 Punkten (aus einer 1erZucht) recht mickrig.
Als Baby (am 2.8.2008 frühmorgens) entwickelte ich mich prächtig auf 496 Punkte.
Am 5.8.2008 erreichte ich das Kinderalter mit mittlerweile 552 Punkten.
Am 13.8. durfte ich mit 605 Punkten das erste mal auf die Jagd.Manchmal liegen Geschenke draußen. Ich hab die netten Menschen noch nie gesehen, wer sie gebracht hat, drum brenne ich jetzt mal groß DANKE auf den Vorplatz.
Seit dem 17.8. darf ich manchmal mit den anderen Drachen der DEvA spielen.
22.8.09: Seit heute morgen gehöre ich mit 624 Punkten zu den "Großen" und darf in die Arena.
23.8.09: Man muss nur lang genug jammern, dann kriegt man was man will. Jetzt hab ich auch eine Arena zum drin spielen.
27.8.09: Nach einer anstrengenden Nacht kann ich jetzt noch besser Feuerspucken (638 Punkte).
11.9.09: Wieder was dazugelernt (655 Punkte)
30.9.09: Wieder was gelernt (677 Punkte)
15.10.09: Über Nacht gewachsen (715 Punkte)
23.10.09: Nun ja, das war grad mal halb so gut wie die letzte Steigerung (733 Punkte).
2.12.09:, 5.1.10:, 6.2.10: Die 300er Schallmauer wurde endlich durchbrochen.
1.3.10, 16.3.10:
30.3.10:Es geht voran, ganz Gavrielsien brennt lichterloh
12.4.10: +18 bei einer mehr als 6tägigen Steigerung, ursuper :(
Das wars mal wieder für lange Zeit.
Meine Dragballstärke nach dem alten System: The Number of the Beast
Dragballstärke nach dem neuen System: 394. Wundert es euch, dass ich nur noch dumpf in der Ecke liege und keine Lust habe, draussen rumzufliegen?
6.7.2010: Meine Geschwister haben mich zu einem Elixierbad überredet, wozu auch immer das gut sein sollte. Dragball wird nie wieder das sein, was es einmal war.
ich werde mich darauf beschränken, die Geschichten zu hüten.