Ei aus dem thaumischen Loch gefallen: 26.05.2010
Endlich verstummte der Sing-Sang der Gelehrten und ich konnte erkennen das die Ritual- und Zaubersprüche ihre Wirkung nicht verfehlt hatten. Das Ei wies mehrere Risse auf und ein tellergrosses Loch gewährte Einblick in das Innere des Ei's.
Sofort scharten sich die Gelehrten um das Ei herum, alle mit der Hoffnung einen Blick auf den Neuankömmling werfen zu können.
Die Freude währte jedoch nur kurz. Die Gelehrten standen hilflos und sichtlich überfordert da. Ein ungutes Gefühl machte sich breit. Sollte es das Drachenkind etwa nicht geschafft haben? Ich näherte mich dem Ei, blickte durch das beachtlich grosse Loch in der Schale und.. ein grüner Hintern streckte sich uns entgegen.
*Kratz, kratz, kratz* Bah, ist diese Eierschale aber hart. Ich kratze jetzt schon Stunden damit ich endlich aus dem Ei raus kann, aber irgendwie scheint die Schale nicht dünner zu werden *Keuch* Ich bin schon ganz ausser Atem. Aber ich werde es schaffen. Ja, sie gibt schon leicht nach, ich kann es deutlich spüren. Vorher war es ganz hart, aber nun ist das Material schon flauschig und weich. Ich muss es demnächst geschafft haben.
Ich konnte nicht glauben was ich da sah. Der Drache versuchte sich gerade durch meinen Drachenturm zu graben. Die Eierschale war unten zerstört und mit seinen Krallen kratzte er friedlich weiter im Teppich, der schon erhebliche Löcher aufwies. Der kleine Drache hatte es sogar schon geschafft die erste Steinschicht zu erreichen und kratzte da munter weiter.
*Kratz, kratz, kratz* Ach verdammt, jetzt kommt schon wieder so ne harte Schicht. *verzweifelt keuch* Phu... aber irgendwann ist die Schale so dünn, das sie durchbricht. Und dann bin ich endlich frei.
Diesem Trauerspiel nicht mehr zuschauen wollend, fasste ich mir ein Herz, griff in das Ei hinein und zog den kleinen Drachen heraus. Wer wusste schon, wie lange er sonst noch versuchen würde sich durch den Drachenturm zu graben auf der Suche nach einem Weg in die Freiheit.
Huch? Hände? Hier drin?... Waaaaaaaah... Sie haben mich gepackt und wollen mich in die Tiefe reissen. Nein... nein loslassen. *Strampel* Ich will nicht runter, ich will hoch und aus dem Ei raus.
Nanu? *Blinzel, Blinzel* Was ist den das hier für eine Welt? Hier steht ja alles auf dem Kopf!
30.05.2010
*Pust, pust, pust* *keuch, keuch* Diese doofen Kerzen, wollen einfach nicht entflammen durch mein Feuer. *Pust, pust, pust* Wie soll ich so jemals Feuerspucken lernen? Aber *schnüffel, schnüffel* Mjam, hier riecht es nach lecker gebratenem. *Schleck* Ich krieg ja richtig Hunger. Das schmeckt bestimmt viel besser als dieses magere, dünne und nach Wachs schmeckende Fleisch was hier rum lag.
Normalerweise sah ich den kleinen Drachen nie beim Üben zu. Nicht so bei Jaspice. Sie war da ein anderes Kaliber. Sie auch nur einige Sekunden aus den Augen zu lassen, konnte schon in einer kleinen Katastrophe enden.
Wie auch die letzten Tage, sollte es ein amüsierender Anblick werden, der sich mir in dem Drachenturm darbot:
Jaspice sass auf dem Boden, hatte in den Klauen eine Fleischkeule und versuchte diese mit ihrem Feueratem zu entzünden. Die Kerzen, welche eigentlich zum Feuerspucken üben waren, konnte ich nicht erblicken. Aber ein Verdacht keimte in mir auf. Sofort musste ich an ihren älteren Bruder Grishnak denken.
Oder gestern, als Jaspice plötzlich verschwunden war. Stundenlang hatten wir sie gesucht. Als wir sie dann endlich gefunden hatten, sass sie in der Kühlkammer. Völlig unterkühlt und wunderte sich, warum ihr "Spielball" nicht wie sonst flauschig weich war und umher rollte. Ein Wunder das die Eiswürfel, mit dem sie spielte nicht geschmolzen waren bis dahin.
Ein Drache mit Sehstörungen und ohne Orientierungssinn. Was für ein Spass der Kosmos gehabt haben musste, als er Jaspice’s Ei in unser Land sendete.
14.06.2010
Die Jugendlichenphase von Jaspice. Ganze Bücher könnten darüber voll geschrieben werden. Die Gelehrten planten bereits einige der Episoden als Theaterstücke zu inszenieren.
Die Leistung auf dem Spielfeld? Auf keinen Fall zu verachten. Voller Tatendrang und Elan spielte Jaspice. Über das Ergebnis dieses Freundschaftsspieles könnte man sich eigentlich nur freuen. Wäre da nicht ein kleiner Schönheitsfehler. Jaspice hatte sich mal wieder auf dem Spielfeld verflogen und sich bei der Gegnermannschaft aufgestellt. Das sie gegen die eigene Mannschaft gespielt hatte, war ihr dank den Sehstörungen nicht aufgefallen.
Wie sehr sie sich gefreut hatte bei jedem Tor, was die gegnerische Mannschaft geschossen hatte.
