Die Träne des Drachen
Tausende gingen den Drachen zu finden
Mit Fackel und Seil, mit Forke und Speer,
nirgendwohin konnt der Drache sich wenden
sie waren zu viele, zu viele und mehr.
Und so kamen sie, den Drachen zu binden
Mit Wut in den Augen und dennoch leer,
der Drache bat sie Vernunft zu finden
doch in ihren Ohren waren die Worte leer.
Er kämpfte verzweifelt, mit all seiner Kraft,
doch zu jung er war für solch eine Schlacht,
er kämpfte verbissen den Tag und die Nacht,
doch nichts konnt er tun gegen solch eine Macht.
Die Flügel zerrissen, der Körper geschunden,
die Se4ele voll Angst ward er schließlich gebunden,
und die Leute kamen, ihn anzusehen
den mächtigen Drachen der nun ward gezähmt.
Nur einer ging näher und blieb bei ihm stehen,
ein Junge, gerade elf oder zehn,
er strich durch den Kamm und konnt nicht verstehen
wie in so einem Wesen man böses kann sehen.
Nie habe ich getötet, nie hab e ich verbrannt,
und doch hasst mich jeder in diesem Land.
Der Junge blieb lange beim Drachen noch stehen,
und konnte des Drachen Tränen sehen.
Eine der Tränen hob der Junge auf,
sie war wie aus Glas, vollkommen und blau,
der Drache er blickte ein letztes Mal auf
in die Augen des Jungen wie im Traum.
Nimm diese Träne und nimm meinen Dank,
weil ich ein wenig Trost bei dir fand,
geh schnell nach Haus und sieh nie zurück,
und bringe die Träne dir ewiges Glück.
Der Junge er rannte, wollte dem Orte entfliehen,
nie wieder zurück, und nie wieder hin,
was hatten die Leute, oh was nur getan,
getötet den letzten Drachen von Arn.
Der Drache, er starb an jenem Tag,
vergessen von allen und jedermann,
doch eine Träne, sie erinnert daran,
an die stolzesten Wesen, die Drachen von Arn.
Von Zeit zu Zeit zieht ein junger Mann,
durch die gefüllten Tavernen des Landes Arn.
Er erzählt die Geschichte wie sie damals gewesen,
wie der Pöbel auszog den Drachen erlegen.
Und niemand weiß bis zum heutigen tag,
ob es wirklich der letzte Drache war,
doch seit gewiss so soll es stehn,
seit der Träne ward nie mehr ein Drache gesehen.