Begrüßungstext:
Geschätzter Gast,
seid willkommen in meinem Reich.
Ah, die Überraschung, die sich auf Eurem Gesicht widerspiegelt, sagt mir, dass Ihr Euch fragt, wie ich - ein unverkennbarer Moirk´tharok - zum Regent im Großreich Dragosien werden konnte.
Wenn Ihr denn Zeit habt und Euch der Sinn nach kurzweiliger Unterhaltung steht, nehmt Platz und vernehmt meine Geschichte.
Labt Euren Körper mit den Speisen und Getränken, die für Euch bereit stehen und Eure Seele mit meiner Erzählung.
Einst war ich der junge, mächtige Herrscher von Moirk´tharokta, geliebt und verehrt von meinem Volk.
Es begann damit, dass mein geliebter Bruder von einer seiner Reisen in ferne Länder zurückkam und von einem wundervollen Reich namens Dragosien berichtete. Es war jedoch nicht die Freundlichkeit und Friedlichkeit der Bewohner, die ihn so nachhaltig beeindruckte, sondern es waren die Himmelswesen dieses Landes, die sein Innerstes erschütterten. Er beschrieb sie als furchterregende und feuerspeiende Wesen, dabei von einer Anmut und Schönheit, die ihresgleichen sucht.
Seine jugendliche Begeisterung amüsierte mich insgeheim und natürlich glaubte ich ihm kein Wort. Wie sollte ich auch - erklärten doch die Forscher und Weisen meines Reiches immer und immer wieder, dass nun alles erforscht, alles bekannt und nichts, aber auch gar nicht mehr zu entdecken sei (wobei diese Erklärungen von jeher leise Zweifel in mir erweckten).
Wie auch immer, die Begeisterung meines geliebten Bruders ließ nicht nach und er bedrängte mich jeden Tag aufs Neue, mit ihm zu jenem fernen Land zu reisen, in das er unbedingt zurückkehren wollte.
So gab ich denn eines schönen Tages diesem Drängen nach und wir machten uns mit einigen Getreuen auf, um dieses Land namens Dragosien zu besuchen.
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Meine Hobbys:
Geschichten erzählen

Mein Beruf:
Züchter, Hüter und Bewahrer der Drachen

Mein Lebensmotto:
teile und herrsche

Freitext:
Die Reise war lang, sehr lang und beschwerlich. Jeden Abend fragte ich mich insgeheim, wie mein Bruder, dieser im Überfluss aufgewachsene und mit allen Annehmlichkeiten des Daseins gesegnete Mensch diese Strapazen überstanden hatte und mein Respekt vor ihm wuchs von Tag zu Tag.
Wir überquerten viele Meere und durchreisten unzählige Länder und mehr als einmal war unser Leben in Gefahr. Wir sahen grausame Kriege und grausame Taten aber wir erlebten auch Hilfsbereitschaft und Menschlichkeit und manchmal überlebten wir nur durch die Barmherzigkeit einer edlen Seele.
Wir sahen Hässliches aber auch unglaublich Schönes - besonders berührt hatten mich die weißen Pferde mit dem goldenen Horn, von denen unsere Gelehrten immer behaupteten, so etwas könne es nicht geben. Zugegeben, es war schon eine sehr entlegene Gegend und es schien nicht so, als ob jemals ein menschliches Wesen seinen Fuß dorthin gesetzt hätte, aber die Gelehrten hatten auch nichts über palastgroße Fische erzählt (man sagte, es sind gar keine Fische, obwohl sie doch im Wasser leben) und von kleinen Stuben auf vier Rädern, die wie von Geisterhand geschoben über prächtige Straßen flitzten kam auch nie ein Wort über ihre Lippen.
Meine Vermutung bezüglich der Gelehrten bestätigte sich immer mehr: man kann noch so gelehrt sein oder gelehrt tun - es gibt immer noch etwas Größeres, Erstaunlicheres und Nichtbekanntes und letztendlich sind wir alle nur Lernende!
Aber ah, ich schweife ab, unsere Abenteuer erzähle ich gerne ein anderes Mal. Ihr wolltet ja hören, wie ich nach Dragosien kam.

Eines Tages, als wir schon längst nicht mehr daran glaubten, gelangten wir an ein Gebirge. Was sage ich? Ein Gebirge? Eine steinere Wand türmte sich vor uns auf, so hoch, dass ihre Höhen in den Wolken verschwanden und so glatt poliert, dass es schier unmöglich schien, diese Wand zu überwinden.

to be continued